Peter Maffay hat gerade in Hannover die Weltpremiere seines Musicals „Anouk“ gefeiert, inspiriert wurde er dazu von seiner kleinen Tochter. Von seinem Tournee-Leben als Rockmusiker hat sich der 75-Jährige verabschiedet, was heißt, dass er nun mehr zu Hause sein wird. Seine Rolle dort und seine Aufgaben muss er noch finden. Der Haushalt wird es nicht sein …
Peter Maffay hat noch nicht so ganz raus, wie es nach dem Abschied von der Konzertbühne für ihn privat und mit der Familie, mit Ehefrau Hendrikje (37) und Töchterchen Anouk (6), laufen wird. Er müsse noch herausfinden, wie lange er sich im Alltag seiner Familie zumuten könne, sagte der 75-Jährige der Augsburger Allgemeinen. Und fügt lachend hinzu: „Ich habe nämlich das Gefühl, wenn ich zu lange da bin, dann könnten gewisse Spannungsfelder entstehen.“
Zum Leben zu Hause könne er wenig beitragen, seine Talente im Alltag seien überschaubar, meint der Rockmusiker, der unter anderem in Tutzing am Starnberger See lebt. „Ich kann nicht kochen und bin im Haushalt nicht wirklich zu gebrauchen. (…) Aber als Handlanger eigne ich mich.“ So gehe er etwa oft im Supermarkt einkaufen, was ihm Spaß mache.
Tochter Anouk ist gerade sechs Jahre alt geworden und kommt bald in die Schule. Für eine Aufgabe dort, etwa den Elternbeirat, sei er ebenfalls nur bedingt tauglich, sagte der Rockmusiker mit einem Lachen der Augsburger Allgemeinen. „Ich weiß nicht, ob die mich da gebrauchen können. Wenn ich erst einmal erkläre, dass meine Schulzeit höchst unerfolgreich war und ich in meinem letzten Schuljahr 185 Tage gefehlt habe, dann glaube ich nicht, dass mich dies für so ein Ehrenamt prädestiniert.“
Peter Maffay und Hendrikje Balsmeyer 2023 bei einer Präsentation ihrer Kinderbuchreihe „Anouk“. Inspiration dafür ist ihre gemeinsame kleine Tochter Anouk. Gemeinsam hat das Paar auch das Musical geschrieben.APress / Imago
Ist das Alter für ihn ein Thema, als Vater eines kleinen Mädchens und mit einer 38 Jahre jüngeren Ehefrau? Er denke nicht viel über sein Alter nach, sagt der 75-jährige Maffay, auch weil er viel mit jungen Leuten zu tun habe. „Es ist sicherlich ein kleiner Bruch der Konventionen, aber ich sehe mich als Rock ‘n’ Roller, der mit solchen Kategorisierungen nichts am Hut hat. Das gilt auch für meine Beziehung, obwohl manche Menschen, als wir uns kennengelernt haben, auch den Altersunterschied kommentiert haben. Ich halte das für überflüssig. Wenn die Chemie stimmt und die Empathie da ist, dann sind alle anderen Parameter unwichtig.“
Und wie geht es für ihn als Musiker weiter? „Es gibt noch nichts Konkretes. Aber als wir neulich mit der Band zusammengesessen sind, haben wir uns vergegenwärtigt, dass wir lange nicht mehr im Studio waren, um ein Album zu produzieren. Das könnte nächstes Jahr passieren. Da haben wir aufgrund von Corona und der letzten Tour ein bisschen Nachholbedarf.“ ■