«Der Holocaust ist die grösste und nachhaltigste Lüge in der Geschichte» oder «Adolf Hitler ist eben nicht vom geglaubten Holocaust oder seiner angeblichen Kriegsbesessenheit zu verstehen, sondern nur von einem göttlichen Auftrag im weltgeschichtlichen Rahmen» – das sind nur zwei Sätze von Ursula Haverbeck.
Immer wieder stand die Frau, die 1928 im deutschen Winterscheid geboren wurde, wegen ihrer Holocaust-Leugnung vor Gericht. Mehrfach wurde sie wegen Volksverhetzung zu Geld- und Freiheitsstrafen verurteilt, teils auch ohne Bewährung. Nun ist Haverbeck im Alter von 96 Jahren verstorben. Rechtsextreme Kreise hatten zuvor in den sozialen Medien vermeldet, Haverbecks Anwalt habe ihnen ihren Tod mitgeteilt.
Haverbeck wuchs im hessischen Winterscheid auf, ihr Mädchenname lautete Wetzel. Laut eigenen Aussagen verbrachte sie mehrere Jahre in Schweden und Schottland. 1970 heiratete sie das ehemalige SA- und SS-Mitglied Werner Georg Haverbeck, beide gründeten den Holocaust-Leugner-Verein «Collegium Humanum», der 2008 verboten wurde.
Immer wieder legte Haverbeck auch in den Medien ihre geschichtsrevisionistischen Thesen dar. So sagte sie 2015 in einem Fernsehinterview mit dem NDR: «Wenn wir in eine Zukunft wollen, die menschengemäss und erdengemäss ist, können wir das nicht mit Lügen.» Sie bestreite nicht, dass es Konzentrationslager gegeben habe und dass dort auch «schlimme Sachen» passiert seien. Gaskammern habe es aber keine gegeben. Ausserdem sei die SS selbst streng gegen Mitglieder vorgegangen, die Juden ermordeten.
In dem Interview betonte Haverbeck mehrfach, dass die Angehörigen ihrer Generation auch furchtbar gelitten hätten. Allerdings komme das kaum zur Sprache, weil nur über den angeblichen Holocaust gesprochen werde: «Das was gesagt wird, an Schrecklichkeiten, wird ja nur im Hinblick auf andere gesagt.»
Haverbecks Aussagen sind faktisch unhaltbar. Die Massenvernichtung von sechs Millionen europäischen Juden während der Zeit des Nationalsozialismus gilt als eines der am besten dokumentierten Ereignisse der jüngeren Geschichte. Zahlreiche Zeitzeugen, aber auch unzählige Dokumente aus dieser Zeit belegen, wie Juden in den Gaskammern der Konzentrationslager ermordet wurden.
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