RB Leipzig bleibt in der Champions League weiter punktlos. Beim formstarken Inter Mailand waren die Sachsen über weite Strecken überfordert und erlebten beim 0:1 einen gebrauchten Tag. Nicht nur fiel das Tor unglücklich, es gab auch noch den nächsten Verletzten.
Inter Mailands Trainer Simone Inzaghi wechselte im Vergleich zur 5:0-Generalprobe bei Hellas Verona nahezu seine komplette Mannschaft aus: Mit Pavard, de Vrij, Dumfries, Calhanoglu, Zielinski, Dimarco, Taremi und Martinez standen gleich acht Neue in der Startelf. Sie spielten für Bisseck, Acerbi, Darmian, Asllani, Mkhitaryan, Carlos Augusto, Thuram und Correa.
Ganz andere Sorgen hatte Leipzigs Coach Marco Rose, der inklusive Nachwuchsspieler Viggo Gebel (17) gerade einmal 15 einsatzfähige Feldspieler in San Siro dabei hatte. Gegenüber dem 3:4 bei der TSG Hoffenheim gab es drei Änderungen: Geertruida, Haidara und Silva kamen für Klostermann (muskuläre Probleme) sowie Vermeeren und Sesko (beide Bank).
Für den Ex-Milan-Profi Silva (39 Spiele) war es nach dem Pokalspiel gegen St. Pauli (4:2) der erst zweite Startelfeinsatz der Saison. Rose begründete das bei DAZN einerseits mit den Trainingsleistungen des Portugiesen, andererseits sah er aber auch die Notwendigkeit, Sesko eine Pause zu gönnen. Der Slowene brenne zwar vor Leidenschaft, habe zuletzt aber “sehr verkopft” agiert, er habe “mehr mit Last, weniger mit Lust” gespielt.
Inter überlegen, RB überfordert
Das seit elf Spielen ungeschlagene Inter – die letzte Pflichtspielniederlage war ausgerechnet das 1:2 im Stadtderby gegen AC Mailand – erwischte einen prima Start. Die Mailänder erwiesen sich als enorm ballsicher, ließen den Ball gut zirkulieren und überzeugten auch auf dem Feld der Zweikämpfe. Die Nerazzurri strotzten nur so vor Selbstvertrauen, machten gegen passive Leipziger den besseren Eindruck und erspielten sich über Bastoni (6.), den agilen Dimarco (8., 13.), Dumfries (15.) und Martinez (18.) ein klares Chancenplus.
champions league, 5. spieltag – dienstag
Es schien nur eine Frage der Zeit, ehe es klingeln würde – und das war dann auch auf ziemlich unglückliche Weise der Fall: Dimarcos Freistoßflanke von rechts fälschte Lukeba per Hacke ins eigene Netz ab (27.). Auch wenn die Führung unter Leipziger Mithilfe zustande gekommen war, sie war zweifellos verdient. RB wirkte überfordert, hatte große Probleme, sich zu befreien und war letztlich mit dem 0:1-Halbzeitrückstand noch gut bedient, auch weil Baumgartner in der 31. Minute kurz vor der Linie beherzt gegen Pavard gerettet hatte.
Sportschau in Gefahr? Das bedeutet die Rechtevergabe für Fans und Vereine
Die Medienrechte ab der Saison 2025/26 werden derzeit vergeben. Wer bietet mit, auf was müssen sich Vereine und Fans einstellen und ab wann herrscht darüber Klarheit?
vor 12 Stunden
10:26 Minuten
Pavard verletzt raus
Alles paletti für die Mailänder also? Nein, denn Pavard verletzte sich am hinteren linken Oberschenkel und musste noch vor dem Pausenpfiff gegen Bisseck ausgewechselt werden (44.).
Nach dem Seitenwechsel änderte sich wenig. Inter blieb bestimmend und agierte, während Leipzig lediglich reagierte. Die Nerazzurri verpassten es jedoch, den Sack rechtzeitig zuzumachen, da Dumfries (46.), Martinez (50.), Calhanoglu (54.) und Taremi (57.) jeweils ordentliche Chancen verstreichen ließen.
Ouedraogos bitterer “Fehltritt”
So blieb es beim knappen 1:0 – und der leisen Gästehoffnung, vielleicht doch noch etwas reißen zu können. Hinzu kam, dass die Italiener zusehends in den Verwaltungsmodus schalteten und RB nicht mehr ganz so sehr stressten. So wäre beinahe aus dem Nichts das 1:1 gefallen, doch Sommer parierte stark gegen Nusa (69.).
Enormes Pech hatte wiederum Ouedraogo, der nur Sekunden nach seiner Einwechslung unglücklich auftrat, zu Boden sank und humpelnd direkt wieder ausgewechselt werden musste (70.). Vermeeren kam und erlebte dann eine Schlussphase, in der auf einmal RB gegen tief stehende Mailänder die Akzente setzte. Nennenswerte Abschlüsse sprangen dabei aber dennoch nicht heraus, sodass es letztlich beim 1:0 blieb.
Spieldaten
Inter
Leipzig
Spielinfo
Stadion | Giuseppe Meazza |
Zuschauer | 63.000 |
Inter blieb damit auch im zwölften Spiel in Folge ungeschlagen und reist am Sonntag (18 Uhr) mit breiter Brust zur Florenz. Bereits am Samstag (15.30 Uhr) empfängt Leipzig den VfL Wolfsburg und hofft dabei, seine nun schon fünf Spiele währende Sieglos-Serie zu beenden.