Am fünften Spieltag der UEFA Champions League bekommt es der SK Sturm (Ankick: 18.45 Uhr) mit dem spanischen Überraschungsteam der Vorsaison, Girona, zu tun. Die Grazer wollen mit einem “Sterntag” die ersten CL-Punkte einfahren, mit dem “Farmteam” von Manchester City waret aber ein starker Gegner.
GRAZ/KLAGENFURT. In der fünften Runde sollen für den SK Sturm die ersten Punkte in der Königsklasse her. Die Aufgabe wird alles andere als eine leichte, kommt mit Girona das spanische Überraschungsteam der Vorsaison. Sturm-Coach Jürgen Säumel ordnet die Ausgangslage so ein: “Die Entwicklung der Mannschaft stimmt mich positiv, gleichzeitig muss man sagen, dass Girona eine Topmannschaft ist und wir einen Sterntag brauchen, wenn wir etwas mitnehmen wollen.”
Dabei startete Girona etwas holprig in die neue Saison, zuletzt gab es in LaLiga aber drei Siege in Folge, wodurch man nun wieder auf Platz sieben kletterte. In der Champions League musste die Truppe von Coach Michel ebenfalls Lehrgeld bezahlen, gegen PSG (0:1), Feyenoord (2:3) und PSV Eindhoven (0:4) setzte es Niederlagen, gegen Slovan Bratislava (2:0) gab es den einzigen Sieg.
Antimärchen des modernen Fußballs
Der FC Girona war im vergangenen Jahr auf den ersten Blick die Märchengeschichte des internationalen Fußballs. Wie aus dem Nichts wurden die “Gironistes” Dritter in LaLiga und boten Real Madrid und dem FC Barcelona die Stirn. Ganz so märchenhaft war der Aufstieg allerdings nicht, Girona ist seit 2017 Teil der “City Football Group”, gehört also zur selben Eigentümervereinigung wie Manchester City. Dementsprechend steht es um die finanziellen Möglichkeiten des Vereins. Zudem wird Girona vermehrt zum Ausbildungsverein für Talente, die es später nach Manchester schaffen sollen. Im Sommer wechselte etwa Flügelstürmer Savinho nach einem Jahr in Spanien zum englischen Meister. Technisch gesehen war dieser allerdings nur von Troyes, einem weiteren Team der “City Football Group”, an Girona ausgeliehen. Das System ist aber klar erkennbar.
Sturm muss umstellen
Die Struktur hinter den Kulissen kann den Grazern für die Champions League-Partie zumindest herzlich egal sein. Säumel betonte am Tag vor dem Spiel, dass Sturm in den ersten Runden ebenfalls Lehrgeld musste, aber zuletzt gegen Dortmund bereits knapp dran gewesen sei. Zumindest eine personelle Änderung wird es bei den Blackies sicher geben, nachdem sich Stammkeeper Kjell Scherpen einer weiteren Knie-OP unterziehen musste und bis zur Winterpause ausfällt, wird Daniil Khudyakov sein Startelf-Debut geben. Säumel sagt über den Neo-Keeper: “Er hat das in den Trainingseinheiten, bei denen ich dabei war, sehr sehr gut gemacht, er hat Erfahrung in der russischen ersten Liga und ist ein junger Torhüter, der mein volles Vertrauen genießt.”
KI tippt auf Girona
Für beide Teams lief die bisherige Champions League Saison nicht ganz nach Wunsch, die statistischen Zahlen sprechen trotzdem für die Gäste. Während Sturm in den bisherigen Partien im Schnitt auf einen Wert von 0,83 erwarteten Toren (xG) pro Partie kommt, sind es bei den Spanieren mit 1,6 xG fast das doppelte. Auch im Mannschaftswert zeigt sich die ungleiche Ausgangslage, die Katalanen kommen auf rund 217 Millionen Euro, der SK Sturm nicht ganz auf 70 Millionen. Die Rechenspiele der KI tippen ebenfalls auf einen Sieg von Girona, geht allerdings von einem knappen Spiel mit einem Tor Unterschied aus.
“Funke muss überspringen”
Sturm hat sich mit der Außenseiterrolle in der Champions League aber bereits mehr als nur angefreundet und hat zu Hause noch ein weiteres Ass im Ärmel: die Fans. Rund 24.000 Tickets waren Mittwochfrüh bereits verkauft: “Die Atmosphäre ist ganz besonders, unser Ziel muss es sein, dass der Funke wieder zu den Fans überspringt und dann glaube ich, dass ein richtig cooles Spiel werden wird”, hält Säumel fest. Ankick in Klagenfurt ist bereits um 18.45 Uhr, das Spiel wird live auf Canal+ übertragen.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Sturm-Keeper Scherpen muss unters Messer
Union-Fans haben Sturm-Sportdirektor nicht vergessen
7:0-Kantersieg bei Jürgen Säumels Trainer-Debüt