Nadja Ceregato und Pierin Vincenz lebten hoch oben in den Appenzeller Hügeln. Ihr modernes Beton-Schloss brachte es zu Berühmtheit.
Weil es Tatort einer unvergesslichen Razzia war – und unverkäuflich geworden ist.
Jetzt kommt es unter den Hammer. Peter Spuhler sei Dank: Der Grossindustrielle war Vincenz mittels Not-Hypothek in dessen schwerster Stunde zuhilfe geeilt.
Jetzt will Spuhler sein Geld zurück: Ergo Einleitung der Zwangsverwertung des stolzen Objekts.
Für Nadja Ceregato, die bei Spuhlers zweitwichtigster Firma Aebi Schmidt eine neue Chance erhalten hatte, bedeutet dies höchste Eisenbahn, ihren Haus-Rat zu verscherbeln.
Auf Tutti, der Plattform, auf der fast alles zu finden ist.
„Cocktailkleid aus St. Galler Spitze“, Grösse 36, für 50 Franken. Oder „Cleofe Finati“, ein Herrenanzug, nachtblau: 80.-.
Lustig die „Damen Trachtenkleider“, darunter eine „hochwertige Damenlederhose“. Die und Bluse plus „Midi Dirndl“ sind zum „Gesamtpreis“ von 150 Franken zu haben.
Ceragato schmeisst auch zwei Betten auf den Markt, ebenso einen „Messerblock“, einen „BH HiPower Stepper“, eine „Designerlampe auf Marmorsockel“ und „4 Vorhänge mit Handstickerei“.
Geschichtlich interessant wirds beim „Walter Knoll Modulares Sofa Nelson 603“. Als die Polizei Anfang 2018 bei Vincenz eine Fangschaltung durchführte, war seine damalige Frau im Hintergrund zu vernehmen.
Vielleicht auf der jetzt angebotenen Liege.
Nach Aufschaltung dieses Artikels waren plötzlich nicht mehr 21 Objekte auf Tutti, sondern zunächst noch 5: die Betten, zwei USM-Gestelle, der Stepper. Inzwischen ist alles weg.
Der Ausverkauf jener Frau, die Vincenz lange durch alle Stürme die Treue gehalten hatte, sich dann aber ein- für allemal von ihm getrennt hat, fällt in die Zeit vor der öffentlichen Hausversteigerung.
Wann diese sein wird, ist noch nicht bekannt. Gegenüber dem Blick sprach Spuhler von Anfang 2025. Vermutlich dauert es länger.
Ceregato hatte im grossen Vincenz-Prozess vor bald 3 Jahren selber zu kämpfen. Sie erstritt die Freigabe blockierter Millionen, die ihr Pierin Vincenz aus dessen Pensionskassen-Vermögen überwiesen hatte.
Der Entscheid ist noch nicht rechtskräftig.
Ceregato war zur Blütezeit ihres damaligen Gemahls Rechtschefin der Raiffeisen. Nachdem Vincenz‘ Insider-Deals aufflogen, verschwand Ceregato eine Zeitlang von der Bildfläche.
Sie postete Fotos von einem Managerkurs in Harvard. Zurück in der Schweiz, erhielt sie die Chance zum Comeback von Freund Spuhler.
Jenem Mann, der nun vom einstigen Militärkumpel Vincenz seine Millionen-Hypothek zurückhaben will – notfalls mittels Hammer des staatlichen Auktionators.