In der Nacht von Freitag auf Samstag gab die Ratingagentur Moody’s die Herabstufung des französischen Staatsratings von Aa2 auf Aa3 mit stabilem Ausblick bekannt. Diese Entscheidung erfolgt in einem turbulenten politischen Kontext, der durch die Ernennung von François Bayrou zum neuen Premierminister gekennzeichnet ist, nachdem das Parlament am 4. Dezember seinen Vorgänger Michel Barnier gerügt hatte.
In seiner Pressemitteilung begründet Moody’s diese Entscheidung mit der Verschlechterung der Aussichten für die französischen Staatsfinanzen und geht davon aus, dass die zunehmende politische Fragmentierung eine erhebliche Haushaltskonsolidierung erschweren wird. Die Agentur hatte bereits Ende Oktober ihre Bedenken geäußert und das Rating Frankreichs auf einen negativen Ausblick gesetzt. Sie berichtete am Tag der Zensur von Michel Barnier auch, dass diese parlamentarische Veranstaltung „negativ“ für die finanzielle Glaubwürdigkeit des Landes sei.
Alles wird von der Wirksamkeit der Reformen abhängen
Moody’s wies außerdem darauf hin, dass die Wirksamkeit geplanter Haushaltsreformen weitgehend von der Fähigkeit der Regierung abhängen wird, parlamentarische Blockaden zu überwinden und aktuelle Unsicherheiten zu lindern. Der zurücktretende Minister für Wirtschaft und Finanzen, Antoine Armand, reagierte schnell und erklärte, „die Entscheidung von Moody’s zur Kenntnis zu nehmen“.
In einer Pressemitteilung erklärte er, dass diese Verschlechterung die Unsicherheiten widerspiegele, die durch die jüngsten parlamentarischen Ereignisse und die aktuelle politische Situation entstanden seien. Er versicherte jedoch, dass die Ernennung von François Bayrou und das klare Bekenntnis der neuen Regierung zur Reduzierung des öffentlichen Defizits eine angemessene Reaktion seien. François Bayrou seinerseits betonte in seiner Übergaberede am Freitagnachmittag, dass für ihn der Abbau der Schulden und des Staatsdefizits absolute Priorität habe.