Von 1.2 auf 0.9 Prozent – Seco senkt BIP-Prognose fürs laufende Jahr um 0.3 Prozentpunkte – News

Von 1.2 auf 0.9 Prozent – Seco senkt BIP-Prognose fürs laufende Jahr um 0.3 Prozentpunkte – News
Von 1.2 auf 0.9 Prozent – Seco senkt BIP-Prognose fürs laufende Jahr um 0.3 Prozentpunkte – News
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  • Für 2024 prognostiziert das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) nur noch ein Wachstum des realen Bruttoinlandproduktes (BIP, sporteventbereinigt) von 0.9 Prozent.
  • Bislang war die Expertengruppe des Bundes von 1.2 Prozent ausgegangen.
  • Für 2025 erwarten die Ökonomen des Bundes einen moderaten Aufschwung. Erst 2026 soll es dann etwas stärker aufwärtsgehen.
  • Insgesamt bleibe die Unsicherheit mit Blick auf die internationale Wirtschafts- und Handelspolitik «sehr gross», so das Seco.

Auch für 2025 sind die Bundesökonomen zurückhaltender geworden. Neu erwarten sie ein Wachstum von 1.5 Prozent. Im September hatten sie noch ein Plus von 1.6 Prozent prognostiziert.

Die Lage in Deutschland bleibe angespannt, und der Franken sei weiterhin hoch bewertet. Das bremse die Exportwirtschaft.

Die stetige Stütze: der Konsum im Inland


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SRF-Wirtschaftsredaktorin Benita Vogel ordnet die Korrektur der Bundesökonomen ein:

«Die Schweizer Wirtschaft wächst weniger stark als bisher prognostiziert. Das ist nicht erstaunlich. Die Schweiz als Handelsweltmeisterin – die Warenexporte machen etwa 50 Prozent der hiesigen Wirtschaftsleistung (BIP) aus – bekommt die Auswirkungen von internationalen Wirtschafts- und Politkrisen besonders zu spüren. Deutschland – der zweitwichtigste Exportmarkt – strauchelt. Industriefirmen, die beispielsweise Autobauer zur Kundschaft haben, spüren dies mit teils drastischen Verkaufsrückgängen. Doch der internationale Handel ist nicht nur abnehmend. Mit anderen Ländern läuft er gut: Zuletzt zum Beispiel mit den USA. Und trotz der starken Abhängigkeit vom Ausland darf man nicht vergessen: Auf eine Stütze konnte sich die Schweizer Wirtschaft in den vergangenen Jahrzehnten verlassen: auf die Konsumentinnen und Konsumenten in der Schweiz, die Produkte und Dienstleistungen kaufen. Die Binnennachfrage hat die Konjunktur meist gestützt und tut es gemäss Prognostikerinnen und Prognostiker auch dieses Mal wieder. Das ist auch eine positive Nachricht für den Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenquote ist zwar steigend, aber mit derzeit 2.6 Prozent immer noch vergleichsweise moderat.»

Erste Prognose für 2026

Erstmals gibt es eine Prognose für das BIP-Wachstum für 2026: Es wird ein Plus um 1.7 Prozent erwartet.

Grosse Sportanlässe wie Fussball-Europameisterschaft und Olympische Spiele sind herausgerechnet. Diese bringen alle zwei Jahre einen Geldregen ins Land, da die Hauptsitze von Fifa, Uefa oder Internationalem Olympischen Komitee in der Schweiz sind.

Inflation soll stärker zurückgehen

Mit Blick auf die Inflation erwartet das Seco für 2025 einen stärkeren Rückgang als bisher. So dürften die Preise im kommenden Jahr nur noch um 0.3 Prozent steigen.

Im September waren die Ökonomen noch von einer Preissteigerung um 0.7 Prozent ausgegangen.

Auch KOF dämpft Erwartungen

Auch die Konjunkturforscher der ETH Zürich (KOF) dämpfen die Erwartungen. Sie rechnen für das laufende Jahr nur noch mit einem Wachstum des realen Bruttoinlandproduktes (BIP, sporteventbereinigt) von 0.9 statt wie bislang von 1.1 Prozent, wie es in einer Mitteilung heisst.

Und auch die Prognose für 2025 wurde auf 1.4 von 1.6 Prozent zurückgenommen. Für 2026 bleibt die KOF bei 1.7 Prozent.

Swiss

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