Jan Breydel war mit sieben Toren und einem Sieg beschenkt Boxtag. Auch wenn Club Brügge dafür Blut, Schweiß und Tränen brauchte. Gegen Westerlo gewannen sie erst in der Nachspielzeit mit 4:3, nachdem der eingewechselte Siquet zwei Tore erzielte und Vuskovic einen halben Rückstand erzielte, obwohl sich die Gamecocks am Ende davon nicht viel kaufen konnten.
Weihnachten und damit auch das gesamte Jahr 2024 konnten für Club Brügge nicht schiefgehen. Es war ein sportliches Grand-Cru-Jahr mit Erfolgen im eigenen Wettbewerb und in der Champions League. Und das Tüpfelchen auf dem i war am Donnerstag gegen Westerlo und Ex-Aushängeschild Timmy Simons. Nach fünfzehn Minuten schienen die Feierlichkeiten zum Jahresende in Brügge in vollem Gange zu sein. In der fünften Minute vollendete Skov Olsen eine wunderbare Vorarbeit von Vanaken im oberen linken Eck geschickt, zehn Minuten später landete ein abgefälschter Ball von Tzolis im langen Eck. Wäre es so ein Nachmittag?
Westlicher Mut
Man muss sagen: Es ist großartig, dass der westliche Frühling damals nicht endgültig gebrochen ist. Die Gamecocks spielten gut – trotz zweier schneller Gegentore. Zwischen den beiden Toren gelang es Devine nicht, einen schönen Ball hinter der blau-schwarzen Abwehr zu festigen. Nach 20 Minuten hoffte Westerlo sogar auf einen Elfmeter. Sayyadmanesh wurde nach dem Kontakt mit Nielsen zum Sterben zurückgelassen. Bilder zeigten schnell, dass wenig passierte. Warum VAR Arthur Denil dennoch vier Minuten brauchte, um Verboomen auf die Leinwand zu schicken, ist ein Rätsel. Ein Flötenkonzert und letztlich kein Ball vor Ort: Das war die Folge.
Der Club verfiel nach und nach in alte Sünden. Die Torgefahr nahm ab, das Tempo ließ nach. Und dass sie kurz vor der Halbzeit noch einen Ausgleichstreffer hinnehmen mussten, war allein ihre Schuld. Yow hatte am Strafraumrand viel Platz und wurde nicht angegriffen. Der Amerikaner schoss den Ball geschickt an einem verwirrten Mignolet vorbei. Wir gingen mit 2:1 zur Ruhe: Es gab tatsächlich ein weiteres Spiel.
Magie von Vuskovic
Das stellte Westerlo auch zu Beginn der zweiten Halbzeit unter Beweis. Mignolet musste Sayyadmanesh schnell stoppen, als dieser Romero in den Rücken sprang. Und als Mignolet sah, wie Devins Ball knapp am Tor vorbeiging, fing der Torwart sogar an zu schreien. Er spürte, wie sich die Stimmung zusammenbraute, denn Minuten später musste Mignolet wieder an die Arbeit. Zuerst wurde ein Schuss von Reynolds ins kurze Eck gehalten, dann wehrte der Torwart einen Versuch von Yow ab. Der dritte war ein Hit. Und wie. Vskovic erzielte mit einem halben Retro den verdienten Ausgleich. Wenn Sie als Besucher sehen, wie die Brügger Öffentlichkeit ihre Hände faltet, wissen Sie, dass Sie etwas Strafbares getan haben. Jan Breydel begann zu klatschen.
Inzwischen könnte man es ein Spektakel nennen. Fast jeder Angriff wurde zu einer Chance. Der Club wehrte sich sofort und sah, wie Jashari aus der Distanz die Latte traf. Der eingewechselte Siquet hatte mehr Erfolg: Er war zwei Minuten auf dem Feld, als er das 3:2 wunderschön auf den Platz schlenzte. Doch wieder einmal verspielten Hayens Männer ihren Vorsprung. Fünf Minuten später tauchte Devine ganz allein vor Mignolet auf und schoss den Ball über den langen Pfosten ins Tor. Abseits? Nichts davon, bestätigte der VAR. Tatsächlich stand es 3:3 für Jan Breydel.
Vom Schwung zum 4-3
Der Club war nun einem überraschenden Punktverlust sehr nahe. Und das Publikum war damit nicht zufrieden. Hayen setzte seine letzten Angriffskräfte mit Talbi, Jutgla und Skoras in den Kampf ein. Letzteres führte letztlich zu einer Strafe in der Nachspielzeit. Verboomen gab Skoras zunächst die Gelbe Karte für einen Sprung, während Bayram den Polen offensichtlich falsch gestoppt hatte. Nach einer Intervention des VAR landete der Ball dennoch auf der Stelle. Van Langendonck schnappte sich zunächst den Ball von Siquet, doch dieser vollendete ihn mit einem Abpraller. 4-3.
Es war noch nicht vorbei: Eine hitzige Schimpftirade vor Mignolets Käfig hätte fast zu einem weiteren 4:4 geführt, aber Club schaffte es – mit Blut, Schweiß und Tränen –, mit einem Sieg in die Winterpause zu gehen. Die Punkte gingen zwar an den nationalen Meister, aber der Applaus ging am Donnerstag gleichermaßen an Westerlo. Am zweiten Weihnachtsfest hätten sie dem Club beinahe eine schlaflose Nacht beschert.