Der jüngste FAO-Bericht hat gerade Alarm zur Welternährungssituation geschlagen. Hungersnöte sind keineswegs eine Geißel der Vergangenheit, sondern betreffen heute fast ein Zehntel der Weltbevölkerung. Afrika und insbesondere die arabischen Länder stehen an vorderster Front dieser humanitären Krise.
Während der gesamte afrikanische Kontinent hart getroffen wird und ein Fünftel seiner Bevölkerung unter der Schwelle einer Hungersnot lebt, ist die Situation in einigen arabischen Ländern besonders besorgniserregend. Bewaffnete Konflikte, politische Instabilitäten und der Klimawandel haben die Ernährungssysteme geschwächt und Millionen von Menschen in Ernährungsunsicherheit gestürzt.
Somalia, Epizentrum der Krise in Nordafrika
Unter den arabischen Ländern ist Somalia am stärksten betroffen. Mehr als die Hälfte der somalischen Bevölkerung leidet unter Hungersnot, einer direkten Folge jahrzehntelanger Konflikte und wiederkehrender Dürren. Auch die Nachbarländer bleiben nicht verschont: Jemen, das seit mehreren Jahren von einem Bürgerkrieg heimgesucht wird, sieht fast 40 % seiner Bevölkerung von einer Hungersnot bedroht. Auch Syrien, das von einem verheerenden Konflikt heimgesucht wird, bleibt mit einer Hungersnotrate von 34 % nicht außen vor.
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Algerien, eine Insel der Stabilität
Im Gegensatz zu diesen Krisenländern scheint Algerien besser in der Lage zu sein, dieser Hungersnot, die die Region erfasst, zu widerstehen. Obwohl das nordafrikanische Land nicht immun gegen wirtschaftliche Schwierigkeiten und soziale Spannungen im Zusammenhang mit der Regulierung der Preise für Grundbedürfnisse ist, zeigen Statistiken, dass die Ernährungssituation der algerischen Bevölkerung relativ stabil ist. Nur 2,5 % der Algerier sind von einer Hungersnot betroffen, ein Wert, der deutlich unter dem regionalen Durchschnitt liegt.
Tunesien und Marokko: eine fragilere Situation
Von den Herausforderungen der Ernährungssicherheit sind auch Tunesien und Marokko, die Nachbarn Algeriens, betroffen, allerdings in geringerem Ausmaß. Da 3,2 % bzw. 6,9 % ihrer Bevölkerung von Hungersnot betroffen sind, müssen diese beiden Länder ihre Anstrengungen verdoppeln, um den Zugang aller zu ausreichender und ausgewogener Nahrung zu gewährleisten.
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Die Herausforderungen einer Nahrungsmittelkrise
Die Folgen einer Hungersnot sind vielfältig und verheerend: Unterernährung von Kindern, Wachstumsstörungen, erhöhte Sterblichkeit, Schwächung der Gesundheitssysteme, Landflucht … Über den humanitären Aspekt hinaus bringt diese Krise auch politische, wirtschaftliche und große soziale Probleme mit sich.
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Welche Lösungen, um den Hunger zu stoppen?
Um diese Krise zu bewältigen, ist es dringend erforderlich, Maßnahmen auf mehreren Ebenen umzusetzen:
- Humanitäre Hilfe erhöhen: Es ist von entscheidender Bedeutung, den am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen Nahrungsmittelnothilfe zu leisten und gleichzeitig langfristige Entwicklungsprogramme zu unterstützen.
- Unterstützung landwirtschaftlicher Familienbetriebe: Kleinbauern spielen eine entscheidende Rolle für die Ernährungssicherheit. Es ist notwendig, ihnen die Mittel zur Verfügung zu stellen, um mehr zu produzieren und sich an den Klimawandel anzupassen.
- Investitionen in die Infrastruktur: Die Verbesserung der Straßen-, Wasser- und Lagerinfrastruktur ist von entscheidender Bedeutung, um die Nahrungsmittelverteilung zu erleichtern und Nachernteverluste zu reduzieren.
- Frieden und Stabilität fördern: Bewaffnete Konflikte sind eine der Hauptursachen für Hungersnöte. Es ist wichtig, Friedens- und Versöhnungsprozesse zu unterstützen.
Der Hunger in Nordafrika ist eine große Herausforderung, die eine internationale Mobilisierung und eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen den Ländern der Region erfordert.
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