Neonazi stirbt beim Wandern in Hitlers Lieblingsgebirge

Neonazi stirbt beim Wandern in Hitlers Lieblingsgebirge
Neonazi stirbt beim Wandern in Hitlers Lieblingsgebirge
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Ein 37-jähriger deutscher Neonazi-Aktivist ist bei einem Sturz beim Wandern auf einem Berg in Bayern ums Leben gekommen. Der Ort galt als Lieblingsurlaubsort Adolf Hitlers.

Ein 37-jähriger Mann aus der Region München, Mitglied einer regionalen Sektion der deutschen Neonazi-Partei „Der III Weg“, ist nach einem Sturz beim Wandern in den bayerischen Alpen gestorben auf dem Untersberg, der den Ruf hatte, Adolf Hitlers Lieblingsmassiv zu sein, berichten mehrere deutsche Medien, darunter Bild und die Berchtesgadener Anzeiger.

Bei diesem Ausflug, bei dem er von rund dreißig weiteren Wanderern begleitet wurde, stolperte Andreas Münzhuber über eine Wurzel, bevor er etwa 60 Meter in den Tod stürzte. „Der kurz darauf eintreffende Notarzt des Rettungshubschraubers konnte lediglich feststellen, dass der 37-Jährige tot war“, schreibt der Berchtesgadener Anzeiger.

Angehörige haben eine Online-Spendenaktion gestartet, um der Frau des Verstorbenen und ihrer erst wenige Monate alten kleinen Tochter zu helfen und am Unfallort eine Gedenktafel anzubringen. „Münzi, wie ihn alle nannten, war erst 37 Jahre alt und hatte noch viele Pläne im Leben“, heißt es in der Beschreibung. Dank über 300 Spendern beläuft sich der Preispool derzeit auf über 12.000 Euro.

Eine Partei im Zeichen von „Antisemitismus und Rassismus“

Der Dreißigjährige war ein prominentes Mitglied der bayerischen Ableger des Dritten Weges, da er deren Schatzmeister war. Diese 2013 von Mitgliedern zweier anderer Neonazi-Organisationen gegründete Partei, von denen eine in Deutschland verboten war, hatte laut einem Bericht des Bundesinnenministeriums über rechtsextreme Organisationen im Land im Jahr 2023 rund 800 Mitglieder die potenzielle terroristische Gefahr, die sie darstellen.

In diesem Bericht heißt es auch, dass „die ideologischen Äußerungen der Partei ‚Dritter Weg‘ von Nationalsozialismus, Antisemitismus und Rassismus geprägt sind.“

Es wird auch darauf hingewiesen, dass Gruppensportaktivitäten eine Möglichkeit sind, einen Gruppengeist innerhalb der Organisation zu schaffen, aber auch mit Neonazi-Aktivisten aus anderen Ländern, insbesondere aus Österreich, dessen Grenze sehr nahe am Untersberg liegt, wo Andreas Münzhuber starb.

Ein Ort, der Hitler am Herzen lag

Nach einem ersten Besuch im Bergkurort Obersalzberg in den 1920er Jahren, der einen atemberaubenden Blick auf den Untersberg bietet, entwickelte Adolf Hitler eine Bindung zu diesem Ort. Schließlich erwarb er dort ein Chalet, das im Zuge der Renovierungsarbeiten zum Berghof wurde, einem seiner Hauptwohnsitze.

Im Gefolge ihres Führers kauften mehrere Würdenträger der Nazis Residenzen in der Umgebung, so dass der Obersalzberg zu einem wichtigen Urlaubsort für die Partei wurde, die dort 1937–1938 das „Adlerhorst“ errichtete, ein wichtiges Gebäude Es thront auf einem felsigen Gipfel und ist als Austragungsort für Parteiversammlungen gedacht.

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