Deutschland: Jugendlicher, der in Leverkusen einen Anschlag geplant hat, verurteilt

Deutschland: Jugendlicher, der in Leverkusen einen Anschlag geplant hat, verurteilt
Deutschland: Jugendlicher, der in Leverkusen einen Anschlag geplant hat, verurteilt
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Die deutsche Justiz hat am Freitag einen 15-Jährigen zu vier Jahren Gefängnis verurteilt, weil er einen Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt im westdeutschen Leverkusen geplant hatte.

Das Urteil wurde unter anderem wegen „Verschwörung zum Mord“ und „Störung der öffentlichen Ordnung durch Androhung von Straftaten“ gefällt. Nach Angaben des Sprechers des Kölner Gerichts legte der nie verurteilte Jugendliche in der Verhandlung ein „vollständiges Geständnis“ ab. Der Ende November festgenommene Angeklagte habe sich nach Angaben der Gerichte im Herbst 2023 radikalisiert. Sein Plan war, einen Lastwagen zu mieten und damit auf einen der Weihnachtsmärkte in der Stadt Leverkusen zu rasen, mit dem Ziel, „so viele Menschen wie möglich zu zerquetschen und zu töten“.

Laut Anklage soll ein 16-jähriger mutmaßlicher Komplize aus Brandenburg (Ost) dafür verantwortlich gewesen sein, die Tat zu filmen und die Bilder anschließend zu veröffentlichen. Ihm wird im Juli der Prozess gemacht. Noch laut derselben Quelle hatte der junge 15-jährige Angeklagte in einer Diskussionsrunde ein Video veröffentlicht, in dem er einen Angriff auf vermeintliche „Ungläubige“ ankündigte. Im Hintergrund des Videos war ein Symbol zu sehen, das die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat identifizierte.

Mehrere Polizeieinsätze in Deutschland richteten sich in den vergangenen Monaten gezielt gegen islamistische Kreise und konnten nach Angaben der Behörden mehrere Anschläge verhindern. Drei Minderjährige, die verdächtigt werden, in Deutschland einen Terroranschlag mit islamistischen Motiven vorbereitet zu haben, wurden Ende März festgenommen und in Untersuchungshaft genommen. Im März wurden in Thüringen (im Osten Deutschlands) zwei mutmaßliche afghanische Dschihadisten festgenommen, die im Verdacht standen, einen Anschlag in der Nähe des schwedischen Parlaments vorbereitet zu haben.

Ende Dezember 2023 wurden drei mutmaßliche Islamisten wegen des Verdachts festgenommen, in der Silvesternacht einen Anschlag auf den Kölner Dom geplant zu haben. Der tödlichste dschihadistische Angriff auf deutschem Boden fand im Dezember 2016 statt: Bei einem von der Terrormiliz „Islamischen Staat“ behaupteten Angriff auf einen Rammwagen kamen auf einem Weihnachtsmarkt im Zentrum Berlins zwölf Menschen ums Leben.

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