Sieben Tote bei schlechtem Wetter, das die Schweiz, Frankreich und Italien heimsuchte

Sieben Tote bei schlechtem Wetter, das die Schweiz, Frankreich und Italien heimsuchte
Sieben Tote bei schlechtem Wetter, das die Schweiz, Frankreich und Italien heimsuchte
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Im Nordosten Frankreichs starben am Samstagabend im Département Aube drei ältere Menschen, die von einem Baum in ihrem Auto zerquetscht wurden, aufgrund starker Stürme und Winde, wie AFP am Sonntag aus der Präfektur erfuhr.

Ein vierter Passagier befindet sich noch in absoluter Not.

Die Warnwarnung für orangefarbene Gewitter wurde in ganz Frankreich aufgehoben.

In der Schweiz sind nach Angaben der örtlichen Polizei vier Menschen gestorben und einer wird vermisst. Drei der Getöteten seien bei einem durch sintflutartige Regenfälle verursachten Erdrutsch im Tessin im Südosten des Landes ums Leben gekommen, teilte die Kantonspolizei am Sonntag mit.

Auch in einem Hotel in Saas-Grund im Kanton Wallis (Südwesten) wurde ein Mann tot aufgefunden. Er sei „vermutlich überrascht vom rasanten Wasseranstieg“, sagte die Kantonspolizei. Von den Online-Medien 20minuten veröffentlichte Bilder zeigen einen Teil der Stadt, der von einer dicken Schicht aus Schlamm und Steinen durchzogen ist.

Auch im Wallis wird ein Mann vermisst, teilte die Polizei mit.

In Zermatt sei Visp erneut aus dem Bett aufgestanden, wie Bilder zeigten, die in der Nacht auf dem sozialen Netzwerk X ausgestrahlt wurden. Wir sehen, wie das schlammige Wasser durch die Straßen dieses berühmten Bergresorts am Fuße des Matterhorns rauscht.

Starke Regenfälle hatten bereits am 21. Juni an denselben Orten in der Stadt zu Überschwemmungen geführt.

Die Armee hat mehrere Super-Puma-Helikopter im Tessin und im benachbarten Wallis stationiert.

Im Tessin sind mehrere Täler in der Nähe des Maggiatals nicht mehr zugänglich und der Strom wurde abgeschaltet. Laut dem Bundeswarnsystem Swissalert ist ein Teil des Kantons zudem ohne Trinkwasser.

Große Teile der Schweiz wurden am Samstagnachmittag und bis zum späten Abend von heftigen Gewittern mit sehr starken Niederschlägen heimgesucht.

Bereits letzte Woche forderte schlechtes Wetter einen Toten und zwei Vermisste.

Italien auch

Auf der anderen Seite der Grenze kommt es im Piemont und im Aostatal (Nordwesten) ebenfalls zu Überschwemmungen und Schlammlawinen, bisher wurden jedoch keine Todesfälle oder vermissten Personen gemeldet.

Die Feuerwehr des Piemont gab am Sonntagmorgen bekannt, dass sie 80 Einsätze zur Rettung von Menschen in Not durchgeführt habe.

Im Aostatal, einer autonomen Region an der Grenze zu Frankreich und der Schweiz, blockierte eine Schlammlawine vorübergehend die Regionalstraße nach Cervinia. Das Überlaufen eines Wildbachs verursachte erhebliche Schäden im Zentrum dieser Touristenstadt, wobei mehrere Geschäfte überschwemmt wurden.

Ebenfalls im Aostatal war Cogne, ein Dorf mit 1.300 Einwohnern, von der Welt abgeschnitten, da eine Schlammlawine die Zufahrtswege blockiert hatte. Das Dorf verzeichnete am Samstag innerhalb von sechs Stunden 90 mm Niederschlag.

In der Nähe von Cogne, in Valnontey, ist das Stromnetz außer Betrieb, ebenso das Wasserversorgungsnetz. In der Nacht rettete ein Hubschrauber eine in dieser Gegend gestrandete Familie.

Die Rhône läuft über

Weiter westlich in der Schweiz führten Überschwemmungen der Rhone und ihrer Nebenflüsse, die durch sintflutartige Regenfälle und schmelzenden Schnee anschwellen, zur Evakuierung mehrerer Hundert Menschen und zur Sperrung zahlreicher Straßen, wie die örtlichen Behörden im Wallis mitteilten.

„Überschwemmungen und Murgänge“ (Schlamm- und Felsbrocken, Anm. d. Red.) erzwangen die Verkehrssperre auf der Simplonpassstraße, einer Hauptverkehrsader für den internationalen, aber auch kantonalen Verkehr, wie die Behörden mitteilten.

„Angesichts des Durchflusses der Rhône von 1.200 m3 haben die kantonalen Behörden beschlossen, das Industriegebiet Aigle, das südöstlich des Genfersees liegt, präventiv zu evakuieren“, erklären sie in einer Medienmitteilung.

In Erwartung drohender Unwetter hatten mehrere Kantone präventiv die Fanzonen geschlossen und damit tausenden Anhängern der Schweizer Nationalmannschaft die Möglichkeit genommen, gemeinsam den EM-Sieg gegen Italien (2:0) zu feiern.

In Deutschland musste das Spiel Deutschland-Dänemark (2:0) am Samstagabend wegen eines heftigen Unwetters mit starkem Regen und Hagel mehrere Minuten unterbrochen werden.

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