Erst eine Anfang September eingereichte Anzeige beendete den Teufelskreis. Eine junge Auszubildende zeigte ihren Arbeitgeber, einen Bäcker, der in einem Dorf in Compiègne (Oise) arbeitet, wegen sexueller Belästigung an. Nach einer Untersuchung durch die Zelle zur Bekämpfung von Übergriffen auf Personen (Clap) der Gendarmerie von Compiègne konnten drei weitere Opfer identifiziert und angehört werden. Insgesamt gaben drei Mädchen und ein junger Mann, alle etwa 17 Jahre alt, an, von der Angeklagten angefasst und sexuellen Bemerkungen ausgesetzt gewesen zu sein.
„Es geschah in der Bäckerei“, sagte eine dem Fall nahestehende Quelle. „Die Opfer erwähnten, dass sie ihre Genitalien und im Fall der Mädchen ihre Brüste berührt hätten. Betroffen sind vier Auszubildende aus dem Zeitraum 2023-2024.“ Der am Dienstag festgenommene Mann bestritt die Vorwürfe während der Anhörungen im Rahmen seines Polizeigewahrsams nicht. „Er gab zu, sich unangemessen verhalten und unangemessene Kommentare abgegeben zu haben“, fuhr dieselbe Quelle fort.
Nach seiner Unterstellung unter richterliche Aufsicht an diesem Mittwoch wird der Bäcker, der der Polizei bislang unbekannt war, am 24. Oktober vor dem Gericht von Senlis wegen sexuellen Missbrauchs eines Minderjährigen vor Gericht gestellt. Ihm drohen bis zu 5 Jahre Gefängnis und eine Geldstrafe von 75.000 Euro. Er könnte außerdem einer Zwangsbehandlung unterzogen werden und ihm könnte die Arbeit mit Minderjährigen entweder dauerhaft oder für maximal 10 Jahre verboten werden.