Diese Frau war eine Heldin

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Polizeibeamte während eines Einsatzes vor einem Hort in Zürich Oerlikon, Schweiz, Dienstag, 1. Oktober 2024.Schlussstein

Ein 23-jähriger Mann hat am Dienstag in Zürich drei Kinder mit Messern angegriffen und sie teilweise schwer verletzt. Viele Fragen bleiben unbeantwortet. In der Nachbarschaft ist es ein Schock.

Reto Wattenhofer / ch media

Die Tür öffnet sich und ein kleines Mädchen blickt besorgt ins Leere. Für einen Moment wird das Grauen, das sich an diesem grauen und feuchten Tag im Zürcher Stadtteil Oerlikon abspielte, lebendig. Psychologen und ein Betreuungsteam kümmern sich seit Stunden hinter den undurchsichtigen Türen der Räumlichkeiten der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik um die Kinder und ihre Eltern.

Jeder versucht zu verstehen, was früher am Tag passiert ist, und stellt plötzlich sein tägliches Leben auf den Kopf. Warum ein Mann absichtlich versuchte, ihre Kinder zu töten. Warum er drei von ihnen erstochen und verletzt hat.

Diejenigen, die am Nachmittag am Berninaplatz vorbeikamen, ohne zu wissen, was passiert war, wurden vom massiven Polizeieinsatz überrascht. Das Viertel ist weitgehend abgesperrt und scheint in einem Meer aus fluoreszierenden Farben zu ertrinken. Überall gibt es Abgrenzungsbänder, Einsatzwagen und bis an die Zähne bewaffnete Polizisten. Spezialisten des Forensischen Instituts Zürich und des Instituts für Rechtsmedizin nehmen Hinweise auf.

Ein Gewaltakt, der ein Viertel erschüttert

Bewohner des Viertels dürfen nur in Begleitung von Beamten zu ihren Häusern gehen. Viele der hier lebenden Menschen waren Zeugen der Szene. „Ich hörte Kinder schreien, dann kam die Polizei in großer Zahl“, sagte eine Frau am Tatort. Auch der Vater eines sechsjährigen Kindes, der noch immer von den Behörden überwacht wird, sagt aus.

„Ich muss hier auf meinen Sohn warten. Zum Glück geht es ihm gut.“

Es ist diesen Dienstag kurz vor Mittag. Eine Gruppe Kleinkinder läuft von der nahe gelegenen Gubel-Schule zur Zürcher Stadtkindertagesstätte, die sich hinter dem Einkaufszentrum Bernina City befindet. Der Unterricht ist vorbei, jetzt ist es Zeit für Mittag- und Nachmittagsbetreuung. Es ist also Zeit für das Abendessen. Auf der Speisekarte der „Hit des Tages“: Gnocchi gratiniert mit Kürbis.

Aber das Essen wird nicht sofort serviert. Bevor die Gruppe die Kita erreicht, greift ein Mann auf der Berninastrasse plötzlich mehrere Kinder mit Messern an. Zeugen vor Ort zufolge begannen die Kinder vor Angst zu schreien. Der Mann trug ein Messer, sprach Englisch und hatte ein Stück Papier bei sich. Er verletzte drei fünfjährige Jungen. Einer von ihnen ist schwer betroffen, die anderen beiden mäßig. Nach der ersten medizinischen Behandlung werden sie ins Krankenhaus gebracht. Ob das Leben des schwerverletzten Jungen in Gefahr ist, macht die Polizei nicht.

Motiv unbekannt

Das Schlimmste hätte jedoch vermieden werden können. Vielleicht dank des Eingreifens der Kita-Leiterin, trotz des Messers des Angreifers. Dank seines Mutes Mit Hilfe eines Passanten gelingt es ihr, den Angreifer zu überwältigen. Sie halten ihn fest, bis die Polizei eintrifft. Von Anwohnern aufgenommene Bilder zeigen einen pummeligen Mann, gekleidet in einen schwarzen Regenmantel und eine weiße Jogginghose, der auf dem Boden liegt und von Beamten in Zivil mit Handschellen gefesselt wird. Er lässt sich widerstandslos verhaften und wird später vernommen.

????Um mehr über den Angreifer zu erfahren????

Wenn die Abfolge der Ereignisse relativ klar ist, bleiben ihre Umstände unklarer. Was wir wissen ist, dass der mutmaßliche Täter ein 23-jähriger chinesischer Staatsbürger ist. Dort kursierten Gerüchte, er studiere an der Universität Zürich. Seine Motive sind derzeit unbekannt und die Polizei äußert sich derzeit nicht. „Es ist noch viel zu früh, um zu sagen, ob der Täter einen Bezug zur Kita hatte.“ Die Kantonspolizei Zürich und die Staatsanwaltschaft haben eine Untersuchung eingeleitet. Auch der Leiter der Empfangsstruktur wird befragt.

In den sozialen Medien würdigen wir seinen Mut. Auch PLR-Gemeinderat und Betriebsleiter Filippo Leutenegger zeigte sich von dieser Intervention sehr beeindruckt. „Das verdient größten Respekt und Dank“, erklärte er dem Tagesblatt.

(Französische Adaption: Valentine Zenker)

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