Das UniversitätsSpital Zürich (USZ) wird in seiner Klinik für Herzchirurgie alle Todesfälle überprüfen, die zwischen 2016 und 2020 aufgetreten sind. In dieser Zeit war der Kardiologe Francesco Maisano ihr Direktor. Im Jahr 2020 wurde er entlassen. Ein Jahr später wurde ein Gerichtsverfahren gegen ihn eingeleitet.
Das USZ habe eine Arbeitsgruppe eingesetzt, um die Ursachen der im betreffenden Zeitraum aufgetretenen Todesfälle erneut zu untersuchen, sagte er am Dienstag gegenüber Keystone-ATS. Er bestätigt Informationen des deutschsprachigen Radios SRF.
Bereits 2018 berichteten Medienberichte über eine höhere Sterblichkeitsrate in der Herzchirurgie-Klinik des USZ als in anderen Krankenhäusern. Ein Whistleblower-Arzt wandte sich daraufhin an die Leitung des Universitätsklinikums, um den Klinikdirektor Francesco Maisano zu kritisieren und vermeidbare Komplikationen sowie gefälschte Berichte anzuprangern.
Ende 2020 entließ das USZ Herrn Maisano. Im Februar 2021 schloss die Staatsanwaltschaft Zürich das gegen ihn eröffnete Verfahren wegen Verdachts auf Urkundenfälschung und Datenbeschädigung ab.
In einem aktuellen Prozess schätzte sein Interimsnachfolger jedoch, dass etwa 150 Patienten, die während einer Herzoperation starben, hätten überleben können. Er äußerte schwere Kritik an Herrn Maisano, der derzeit in Italien arbeitet.
gf, ats
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