Lancy: Künstler erinnern sich an die Villa Bernasconi

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Drei Künstler erinnern an die Villa Bernasconi

Heute um 9:13 Uhr veröffentlicht.

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Ihre ästhetischen Welten haben a priori nicht viel gemeinsam. Bei genauerem Hinsehen sind jedoch enge, formale oder symbolische Verbindungen zwischen den künstlerischen Ansätzen von Maya Hottarek, Paul Paillet und Paulo Wirz gewoben, die derzeit im ausgestellt sind Villa Bernasconi unter dem kryptischen Titel „Wege der Begierde führen durch das Chaos“. „Auf der Grundlage ihrer Praxis finden wir eine tiefe Verankerung in einer gelebten Vergangenheit“, erklärt Nicole Kunz, Leiterin des Kunstzentrums Lancen.

Maya Hottarek: Von der Decke hängend steht „Eukaryotes #5“ vor „NON Verbal“, einer Cyanotypie auf Stoff, der auf Holz gespannt ist.

Die drei bildenden Künstler agieren, jeder auf seine eigene Weise, mit der Erinnerung. Durch Installationen, Keramik, Formen oder Papierschichten beschwören sie Zeitlichkeit, indem sie Brücken zwischen Vergangenheit und Gegenwart schlagen und Rituale oder Zyklen von Leben und Tod thematisieren. Indem sie auf ihre individuelle Geschichte zurückgreifen, fügen sie ihre Erzählung in eine kollektive Geschichte ein.

Diese drei im Keller ausgestellten Cyanotypien von Maya Hottarek können von der Öffentlichkeit manipuliert werden. Auf der Rückseite der Box können Sie kleine Gegenstände platzieren, wie Sie es auf einem Altar tun würden.

Bringen Sie die Chakren in Schwingung

In anthroposophischen Strömungen gebadet, Maya Hottarek bezieht sich oft auf Themen der persönlichen Entwicklung und Pflege. Die von der Decke hängenden Tonskulpturen im Erdgeschoss beziehen sich auf Eukaryoten, die Zellen, die allen Lebensformen zugrunde liegen. An Baumwollseilen aufgehängt, die sie kreuzen und mit dem Boden verbinden, geben diese Stücke bei Annäherung Vibrationen ab, mit dem therapeutischen Ziel, die Chakren zum Vibrieren zu bringen.

Die 33-jährige Schweizerin kreiert auch Cyanotypien, bei denen sie Texte, Grafiken und Bilder durch Collagen kombiniert; Diese Fotos werden auf recycelter Leinwand gedruckt, die über Holzkisten gespannt ist und manchmal manipuliert werden kann. Ähnlich wie visuelle Tagebücher ähneln diese Werke Altären, die der Selbstverehrung gewidmet sind.

Für „Espadas e Arados“ („Schwerter und Pflugsockel“) platzierte Paulo Wirz Hunderte Gedecke auf dem Boden.

Gerne nutzen wir das Prinzip der Sammlung, die Kreationen von Paulo Wirz erweisen sich als weniger esoterisch. Der 1990 in Brasilien geborene Künstler hinterfragt unser Verhältnis zu unserem eigenen Bild, zur Entwurzelung und zu Alltagsgegenständen. Auf einer Veranda, deren Fenster mit Spiegelfolie bedeckt sind, hat er Hunderte von Silberbestecken auf einen luxuriös verblassten roten Teppich gelegt.

Appetit auf Besitz

Diese traditionellen Utensilien sind in einer Reihenfolge angeordnet, die an eine verschlüsselte Sprache erinnert, und verlieren ihre primäre Bedeutung, um eine zweite anzunehmen. Im Stockwerk darüber hinterfragt Wirz weiter den Besitzhunger, der unsere Konsumgesellschaften durchdringt, indem er Stapel von Flaschen, Gläsern und Lampen stapelt, um in einer Ecke des Raumes eine Sackgasse zu bilden.

Paul Paillet hat eine Reihe von Kissen und Sofas aus geprägtem, pigmentiertem Papier auf Holzbasis geschaffen.

Paul PailletEr wiederum nutzt seine Vergangenheit als Drogenkonsument, um das Konzept der Suche nach Grenzen zu entwickeln. Auf einem Porzellanlöffel – einem überaus erstaunlichen Werkzeug – kontrastiert er eine benommen liegende Figur mit einer brennenden Kirche, eine Anspielung auf Angriffe einer kleinen rechtsextremen satanistischen Gruppe in Norwegen.

Der bildende Künstler phantasiert einen anderen Ort der Erstarrung, des Verlassenwerdens, aber auch des Sammelns: das Sofa. Materialisiert aus mehreren Schichten geprägten, pigmentierten Papiers, das auf Holz montiert ist, suggeriert dieses Möbelstück auch das bürgerliche Objekt schlechthin, das sowohl Anziehung als auch Ablehnung hervorrufen kann.

Bis zum 7. Juli in der Villa Bernasconi, 8 route du Grand-Lancy, Mittwoch bis Sonntag, 14.00 bis 18.00 Uhr.

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