Kontrollen des Bundesamts für Zoll und Grenzsicherheit (BADF) ermöglichen das Aufspüren von Medikamenten, gefälschten Waren und Waffen bei Online-Einkäufen im Ausland. Innerhalb einer Woche wurden 692 Sendungen beschlagnahmt.
Durch die gezielten Kontrollen, die während einer Woche an zehn verschiedenen Orten in der Region Zürich durchgeführt wurden, konnten insbesondere für den Export verbotene Medikamente (241), mutmaßliche Fälschungen (188) und 79 Waffen abgefangen werden, teilte das OFDF am Donnerstag mit.
Diese Kontrollaktion fand letzte Woche in der Region Zürich statt, weil die Bestellungen per Flugzeug eintreffen, in riesigen Plastiktüten, gefüllt mit Produkten von ausländischen E-Commerce-Sites.
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Erektionsförderer, Dopingmittel und Haifischleberöl
Bei fast einem Drittel der entdeckten illegalen Drogen handelt es sich um Erektionsförderer. Die 79 Waffen wurden in 61 Lieferungen entdeckt. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Kubotane (stumpfe Waffen), Spielzeugwaffen, Messer und einige Pistolen.
OFDF-Mitarbeiter beschlagnahmten außerdem 51 Betäubungsmittelsendungen, 45 Pakete mit 71 Laserpointern und 43 Pakete mit 54 nicht konformen Geräten oder Geräten, die dazu bestimmt waren, die Frequenzen im Inneren zu stören. Außerdem entdeckten sie Radarwarner, leistungssteigernde Medikamente und Lieferungen von Haifischleberöl im Zusammenhang mit dem Artenschutz.
Die verbotenen Gegenstände und Medikamente wurden beschlagnahmt und an die zuständigen Behörden weitergeleitet. Bezüglich Waffen und Drogen werden die kantonalen Strafverfolgungsbehörden benachrichtigt. Vermutete Verstöße werden zur Prüfung an die jeweiligen Markeninhaber weitergeleitet.
Bei beschlagnahmten Dopingprodukten kontaktiert das OFDF Swissmedic oder Swiss Sport Integrity. Bei nicht konformen Geräten oder Geräten, die dazu bestimmt sind, Frequenzen zu stören, werden die Gegenstände dem Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) übergeben.
Bußgelder oder Strafverfahren
Die zuständigen Behörden entscheiden dann, welche Maßnahmen zu ergreifen sind. Sie können Bußgelder verhängen oder ein Strafverfahren einleiten, präzisiert das OFDF.
Die Hauptherkunftsländer der beschlagnahmten Waren variieren je nach Warenart. Die beschlagnahmten Drogen stammen überwiegend aus Indien und China über Deutschland. Aus China kamen gefälschte Markenartikel, Waffen und Laserpointer sowie nicht konforme oder frequenzstörende Geräte. Die Medikamente kamen aus verschiedenen Ländern.
Die Zahl der Bestellungen ist explodiert. Ende September erreichte die Zahl der Sendungen in die Schweiz bereits das gleiche Niveau wie im gesamten Jahr 2023. Insgesamt geht der Zoll davon aus, dass im Jahr 2024 55 Millionen Bestellungen in der Schweiz eintreffen werden.
In den diese Woche überprüften Paketen stammten viele von den beiden chinesischen Plattformen Temu und Shein. Doch die beschlagnahmten Produkte müssen nicht zwangsläufig von dort stammen.
Die chinesische Plattform Temu im Visier der Schweizer Händler
ats/fgn