Bürgenstock: Nils Fiechter provoziert im russischen Fernsehen

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Der Präsident der Young UDC provoziert auf einem russischen Sender

Heute um 18:38 Uhr veröffentlicht.

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Das Live-Interview mit Nils Fiechter im Fernsehsender Russia Today dauert fast zehn Minuten. Der Präsident der Young UDC greift die Friedenskonferenz in der Ukraine an. Sie „wird nichts mitbringen. „Diese ganze Geschichte ist eine sehr peinliche Farce für unser Land“, sagt er auf Englisch mit Schweizer Akzent.

Er kritisiert zudem, dass der Bundesrat Russland nicht eingeladen habe, und warnt davor, dass die Neutralität des Landes zerstört werden könnte. Ihm zufolge wird Russland nach dem Gipfel die Schweiz nur noch als kriegführenden Staat neben der Ukraine betrachten. „Unsere politischen Führer wollen unsere Neutralität, unsere Unabhängigkeit und unsere direkte Demokratie aufgeben, um mehr Macht für sich zu erlangen.“ Er sieht sogar die Gefahr, dass die Schweiz „in einen dritten Weltkrieg hineingezogen wird“.

Auch Nils Fiechter verbreitet im Interview Fake News. Er behauptet, dass China, Indien, Brasilien und Indonesien im Bürgenstock fehlen. China ist tatsächlich nicht anwesend. Die drei anderen genannten Länder entsandten hingegen Delegierte in die Schweiz, wie aus der offiziellen Teilnehmerliste des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten hervorgeht. Russia Today verbreitete bereits letzte Woche die falsche Information, dass der argentinische Präsident Javier Milei nicht an der Konferenz teilnehmen würde. Allerdings war er dort sehr präsent.

Gerhard Pfisters Empörung

Die Inszenierung des Abgeordneten zum Berner Grossen Rat sorgt in den sozialen Netzwerken für Aufsehen. Sogar der Präsident des Zentrums, Gerhard Pfister, nahm den Vorfall zur Kenntnis. An Unterdessen ringen die Ältesten seiner Partei mit der Polizei. Tatsächlich wurde der Präsident der Young UDC im Jahr 2022 vom Bundesgericht wegen Rassendiskriminierung verurteilt.

Dies war nicht sein erster Auftritt bei Russia Today. Bereits vor einigen Jahren hatte er dem Sender nach einer Asylabstimmung im Kanton Bern Auskunft über die Nationalität von Straftätern gegeben.

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Adrian Schmid ist Journalist im Bundeshaus. Zuvor arbeitete er beim „Bund“. Der ausgebildete Historiker ist seit Ende der 1990er Jahre als Journalist tätig. Mehr Informationen @adschmid

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