„Frauen sind in unserem Land nicht sicher“, sagte Innenministerin Elisabeth Baume-Schneider am Montag und legte eine Einschätzung zum Kampf gegen geschlechtsspezifische Gewalt vor. Drei Bereiche bedürfen einer Verbesserung.
„Es ist eine ernste, traurige und abscheuliche gesellschaftliche Angelegenheit, wir müssen die schmutzigen Realitäten ans Licht bringen, Gleichgültigkeit ist inakzeptabel“, erklärte Elisabeth Baume-Schneider im Rahmen eines Nationalen Dialogs mit den Kantonen, Städten und der Zivilgesellschaft anlässlich des Internationalen Tages für die Beseitigung von Gewalt gegen Frauen.
In Zürich greift die Polizei 20 Mal am Tag wegen häuslicher Gewalt ein. Jeden Monat werde in diesem Zusammenhang in der Schweiz mindestens eine Frau getötet, erinnerte sich der sozialistische Minister.
La Jurassienne präsentierte den Zwischenbericht zum Schweizer Aktionsplan 2022–2026 zur Umsetzung der Istanbul-Konvention. Die Maßnahmen seien auf dem richtigen Weg, aber „wir müssen das Paradigma ändern.“
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Schulung und Bewusstsein
„Bis 2026 müssen dort erhebliche Fortschritte erzielt werden.“ Bund, Kantone und Gemeinden haben drei Bereiche definiert, in denen besonderer Handlungsbedarf besteht.
Konkret wird Ende 2025 eine nationale Präventionskampagne gestartet. Zu diesem Anlass wird auf Schweizer Ebene eine zentrale Opferhilfe-Telefonnummer eingerichtet, die kostenlos und rund um die Uhr erreichbar ist. Darüber hinaus ist geplant, gewaltfreies Verhalten in der Schule und im Sport insbesondere durch Studienpläne weiter zu fördern.
Es wird auch notwendig sein, die Menschen, die in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Justiz tätig sind, besser zu schulen und zu sensibilisieren. Zu diesem Zweck entwickelt die Bundesstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern derzeit Mindeststandards für die Aus- und Weiterbildung.
Schließlich wird auch der Schutz vor sexualisierter Gewalt auf dem Radar stehen. Zu den geplanten Maßnahmen gehören unter anderem gezielte Sensibilisierungskampagnen, die Entwicklung von Standards für Programme, die sich an Gewalttäter richten, sowie ein besserer Zugang zu medizinischen und rechtsmedizinischen Angeboten.
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juma mit ats
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