Und er führt an, dass es bis zu 8 Billionen US-Dollar pro Jahr kosten würde, um das Ziel von Netto-Null-Emissionen bis 2050 zu erreichen. Wenn Klimaschutz teuer ist, kostet das Fehlen von Klimaschutz noch mehr, fügte der Abgeordnete Stefan Müller-Altermatt (Mitte/SO) hinzu. .
Ihm zufolge kommt der Schweiz eine besondere Rolle zu: Ihr Finanzplatz, „der ein internationales Schwergewicht ist, ist ein gigantischer Hebel, um die Dekarbonisierung voranzutreiben“. Laut Nationalrat Gerhard Andrey (Vert-es/FR) muss sie eine internationale Führungsrolle bei nachhaltigen Finanzdienstleistungen einnehmen.
Allerdings investieren die großen Schweizer Banken und Versicherungen derzeit jedes Jahr Milliarden in umweltschädliche Aktivitäten im Ausland, etwa die Abholzung des Tropenwaldes oder die Ausbeutung von Kohle, kritisierte Nationalrätin Mattea Meyer (PS/ZH). Damit trage der Sektor zur Klima- und Biodiversitätskrise bei, sagte sie.
„Verbindliche Spielregeln“
Während sich die Schweizer Wirtschaft und Bevölkerung für den Klimaschutz engagieren, verursache der Finanzplatz im Ausland rund 18-mal mehr CO2-Emissionen als die Schweiz, ergänzte Abgeordnete Kathrin Bertschy (PVL/BE). Und feststellen, dass rein freiwillige Maßnahmen nicht ausreichen, um die notwendige Veränderung herbeizuführen.
„Wir müssen verbindliche Spielregeln durchsetzen“, erklärte Thomas Vellacott, Generaldirektor des WWF. Und zu betonen, dass solche Regeln auch in anderen Finanzzentren wie London, Hongkong oder Singapur bereits existieren.
Die Regeln müssten für alle Spieler gelten, fügte Michael Malquarti, Risikodirektor einer Genfer Verwaltungsgesellschaft, hinzu. Ihm zufolge gilt der Text für den Finanzsektor und aus ökologischer Sicht „ein einfaches und grundlegendes Prinzip des Liberalismus, das Verbot, anderen zu schaden“.
Die Initiative sei „eine Chance“, sagt Kathrin Bertschy. Sie ist nicht nur wichtig für das Klima, sondern auch entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz, da klimabedingte finanzielle Risiken bestehen, beispielsweise Verluste durch Dürre oder Überschwemmungen.
Es fehle nicht an neuen innovativen Technologien und ökologisch nachhaltigen Ansätzen, sondern an finanziellen Anreizen und einer effektiven Finanzierung dieser Zukunftslösungen, betonte Gerhard Andrey.
Alle Parteien außer der UDC
Konkret wird gefordert, dass der Bund Massnahmen ergreift, um sicherzustellen, dass die Finanzströme internationale Standards im Klima- und Biodiversitätsschutz einhalten.
Die Initiative schränke zudem „gezielt“ die Finanzierung fossiler Energieprojekte ein, erklärte Stefan Müller-Altermatt. Um das im Pariser Abkommen festgelegte 1,5-Grad-Ziel zu erreichen, „ist es dringend erforderlich, schnell auf fossile Brennstoffe wie Kohle, Öl und Erdgas zu verzichten“, sagte Mattea Meyer.
Darüber hinaus ist eine Überwachung zur Sicherstellung der Einhaltung der Pflichten einzurichten. Ausnahmen gelten für Tätigkeiten, die nur minimale Auswirkungen auf die Umwelt haben. Es gehe nicht darum, unnötigen bürokratischen Aufwand zu schaffen, betonte Michael Malquarti. „Wenn die Initiative ein klares Ziel vorgibt, lässt sie den Akteuren die Freiheit, die Mittel zur Erreichung dieses Ziels zu wählen.“
Das Komitee besteht aus aktuellen und ehemaligen gewählten Bundesvertretern aller großen Parteien mit Ausnahme der UDC. Er hat bis zum 26. Mai 2026 Zeit, 100.000 Unterschriften zu sammeln.