Eine peinliche Angelegenheit für das Organisationskomitee der Olympischen Spiele. Der Niederländer Steven van de Velde qualifizierte sich für die Olympischen Beachvolleyball-Wettbewerbe, nachdem er eine Haftstrafe wegen Vergewaltigung einer Minderjährigen verbüßt hatte. Im Jahr 2014, damals 19 Jahre alt, verließ er die Niederlande, um im Vereinigten Königreich ein junges Mädchen zu treffen, das er auf Facebook kennengelernt hatte, von dem er wusste, dass es erst 12 Jahre alt war und mit dem er in Abwesenheit seiner Mutter sexuelle Beziehungen hatte.
Van de Velde wurde 2016 zu vier Jahren Gefängnis verurteilt, nachdem er in drei Fällen die Vergewaltigung eines Kindes zugegeben hatte. Eigentlich verbrachte er in den Niederlanden nur ein Jahr hinter Gittern. Nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis verkündete er seinen Wunsch, „alle über ihn geschriebenen Absurditäten zu korrigieren“ und weigerte sich, als „Sexualmonster oder Pädophiler“ abgestempelt zu werden, was heftige Reaktionen bei Kinderschutzverbänden hervorrief.
Van de Velde war zum Zeitpunkt der Ereignisse eine große Hoffnung im Beachvolleyball und nahm seine Karriere trotz seiner sehr ernsten juristischen Vergangenheit wieder auf, auch wenn der Richter seine olympischen Chancen bei der Urteilsverkündung als „zerbrochenen Traum“ bezeichnete. Zehn Jahre später belegte er im Zweier mit Matthew Immers den 11. Platz der Weltrangliste und qualifizierte sich für die Spiele. Nach Angaben der Medien The Australian kann das niederländische Olympische Komitee ein Vetorecht einführen, um seine Teilnahme auszusetzen.
