Seit der Legalisierung der Sexarbeit in Belgien im Jahr 2022 stellt diese Maßnahme einen entscheidenden Schritt hin zur vollständigen Anerkennung dieses Berufs dar, der allzu oft in ein rechtliches Vakuum verbannt wird. Bezahlte sexuelle Dienstleistungen werden nun durch das allgemeine Arbeitsrecht geregeltdie Mindeststandards zum Schutz der Arbeitnehmer in diesem gefährdeten Sektor festlegen wird.
Daan Bauwens, Direktor der Gewerkschaft der Sexarbeiterinnen (UTSOPI), unterstreicht gegenüber den belgischen Medien RTL Info die Bedeutung dieser Änderung: Bisher galt die Einstellung einer Person für diese Art von Arbeit laut Gesetz als Zuhälterei, doch die Gesetzgebung wurde nicht durchgesetzt. Dadurch war der Ausbeutung Tür und Tor geöffnet. Von nun an müssen Arbeitgeber strenge Bedingungen einhalten und einen gerechteren und sichereren Rahmen bieten.
Rechte, aber nicht für jeden
Dieser Vorschuss gilt jedoch nur für Einrichtungen, deren Zugang kontrolliert wird. Für Straßenarbeiter bleibt die Situation prekär und hängt weitgehend von der lokalen Kommunalpolitik ab, die manchmal äußerst repressiv sein kann. Ohne diese Anerkennung bleibt die Geheimhaltung ein großes Risiko und ebnet den Weg für Ausbeutung und Menschenhandel.
Eine Antwort auf das jahrzehntelange Rechtsvakuum
In einem Sektor, der häufig Gewalt und Missbrauch ausgesetzt ist, symbolisieren diese neuen Verträge den Wunsch, diese Arbeitnehmer besser zu schützen. Mit diesem Status können Sie auch langfristig wesentliche Rechte in Anspruch nehmen, etwa den Zugang zu einer Rente oder Arbeitslosengeld. Allerdings muss Belgien seinen Rahmen noch verfeinern, um alle Akteure des Sektors einzubeziehen, insbesondere diejenigen, die außerhalb der regulierten Strukturen arbeiten.
Diese belgische Initiative könnte andere Nationen inspirieren, in denen Sexarbeit oft noch eine Grauzone bleibt, toleriert, aber ungeschützt. Durch die Einführung dieser sozialen und rechtlichen Schutzmaßnahmen ebnet Belgien den Weg zur vollständigen beruflichen Anerkennung und bekämpft gleichzeitig Ausbeutung und Missbrauch.