Fünf Tote bei schlechtem Wetter, das die Schweiz, Frankreich und Italien heimsuchte

Fünf Tote bei schlechtem Wetter, das die Schweiz, Frankreich und Italien heimsuchte
Fünf Tote bei schlechtem Wetter, das die Schweiz, Frankreich und Italien heimsuchte
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Die heftigen Gewitter, Stürme und sintflutartigen Regenfälle, die am Samstag über Frankreich, die Schweiz, Italien und Deutschland hinwegfegten, forderten nach ersten Berichten der örtlichen Behörden vom Sonntag mindestens fünf Todesopfer.

Im Nordosten Frankreichs starben am Samstagabend im Département Aube drei ältere Menschen, die von einem Baum in ihrem Auto zerquetscht wurden, aufgrund starker Stürme und Winde, wie AFP am Sonntag aus der Präfektur erfuhr.

Ein vierter Passagier befindet sich noch in absoluter Not.

In ganz Frankreich wird die Warnung vor orangefarbenen Gewittern aufgehoben.

In der Schweiz starben zwei Menschen und ein weiterer wird vermisst, nachdem es durch sintflutartige Regenfälle im Südosten des Landes zu einem Erdrutsch gekommen war, teilte die Polizei des Kantons Tessin am Sonntag mit.

„Die Leichen zweier Personen“, deren Identifizierung im Gange ist, „wurden von Rettern“ in der Region Fontana im Nordwesten des italienischsprachigen Kantons Tessin gefunden, gibt sie an.

Laut der lokalen Tageszeitung La Regione handelte es sich bei den beiden Verstorbenen um deutsch-schweizerische Urlauber.

Rettungseinsätze seien aufgrund der schlechten Wetterbedingungen besonders schwierig, erklärte sie zuvor und die Armee habe mehrere Super-Puma-Helikopter im Tessin und im Nachbarkanton Wallis stationiert, der ebenfalls von Überschwemmungen betroffen sei.

Mehrere Täler in der Nähe des Maggiatals sind nicht mehr zugänglich und der Strom wurde abgeschaltet. Laut dem Bundeswarnsystem Swissalert ist ein Teil des Kantons zudem ohne Trinkwasser.

Seit Samstagnachmittag wird ein großer Teil der Schweiz von heftigen Gewittern mit sehr starken Niederschlägen heimgesucht.

Bereits letzte Woche forderte schlechtes Wetter einen Toten und zwei Vermisste.

Italien auch

Auf der anderen Seite der Grenze kommt es im Piemont und im Aostatal (Nordwesten) ebenfalls zu Überschwemmungen und Schlammlawinen, bisher wurden jedoch keine Todesfälle oder vermissten Personen gemeldet.

Die Feuerwehr des Piemont gab am Sonntagmorgen bekannt, dass sie 80 Einsätze zur Rettung von Menschen in Not durchgeführt habe.

Im Aostatal, einer autonomen Region an der Grenze zu Frankreich und der Schweiz, blockierte eine Schlammlawine vorübergehend die Regionalstraße, die den Zugang zur Touristenstadt Cervinia ermöglichte. Ein überlaufender Wildbach richtete im Zentrum von Cervinia erhebliche Schäden an, wobei mehrere Geschäfte überschwemmt wurden.

Ebenfalls im Aostatal war das 1.300-Einwohner-Dorf Cogne aufgrund einer Schlammlawine, die die Zufahrtsstraßen blockierte, von der Welt abgeschnitten. Das Dorf verzeichnete am Samstag innerhalb von sechs Stunden 90 mm Niederschlag.

In der Nähe von Cogne, in Valnontey, sind das Stromnetz und das Wasserversorgungsnetz außer Betrieb. In der Nacht rettete ein Hubschrauber eine Familie mit einem kleinen Mädchen, die in dieser Gegend gestrandet war.

Mehrere andere Straßen im Aostatal mussten aufgrund übertretender Flüsse vorübergehend gesperrt werden, insbesondere die Nationalstraße 26, die vom Wasser des Flusses Dora Baltea überschwemmt wurde.

Die Rhône läuft über

Weiter westlich, in der Schweiz, führten Überschwemmungen der Rhône und ihrer Nebenflüsse, die durch sintflutartige Regenfälle und schmelzenden Schnee anschwellen, zur Evakuierung mehrerer hundert Menschen und zur Sperrung zahlreicher Straßen, wie die örtlichen Behörden im Wallis mitteilten.

„Überschwemmungen und Murgänge“ (Schlamm- und Felsbrocken, Anm. d. Red.) erzwangen die Verkehrssperre auf der Simplonpassstraße, einer Hauptverkehrsader für den internationalen, aber auch kantonalen Verkehr, wie die Behörden mitteilten.

„Angesichts des Durchflusses der Rhône von 1.200 m3 haben die kantonalen Behörden beschlossen, das Industriegebiet Aigle, das südöstlich des Genfersees liegt, präventiv zu evakuieren“, erklären sie in einer Medienmitteilung.

In Zermatt sei Visp erneut aus dem Bett aufgestanden, wie Bilder zeigten, die in der Nacht auf dem sozialen Netzwerk X ausgestrahlt wurden. Wir sehen, wie das schlammige Wasser durch die Straßen dieses berühmten Bergresorts am Fuße des Matterhorns rauscht.

Starke Regenfälle hatten bereits am 21. Juni an denselben Orten in der Stadt zu Überschwemmungen geführt.

Angesichts der drohenden Unwettergefahr hatten mehrere Kantone präventiv die Fanzonen geschlossen und damit tausenden Anhängern der Schweizer Nationalmannschaft die Möglichkeit genommen, gemeinsam den EM-Sieg gegen Italien (2:0) zu feiern.

In Deutschland musste das Spiel Deutschland-Dänemark (2:0) am Samstagabend wegen eines heftigen Unwetters mit starkem Regen und Hagel mehrere Minuten unterbrochen werden.

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