„Veni vidi Vichy“: die schockierende Titelseite der italienischen Zeitung „il manifesto“

„Veni vidi Vichy“: die schockierende Titelseite der italienischen Zeitung „il manifesto“
„Veni vidi Vichy“: die schockierende Titelseite der italienischen Zeitung „il manifesto“
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Die Ergebnisse der ersten Runde der Parlamentswahlen am Sonntag, dem 30. Juni, standen in Frankreich, aber auch in Europa besonders im Fokus. Durch die Wahl einer Mehrheit der Abgeordneten der Rassemblement National (RN) könnte Frankreich, Gründungsmitglied der Europäischen Union und treibende Kraft in der Wirtschaft, mit der europäischen Politik brechen. Ein Ereignis, das manche wie die italienische Zeitung „il manifesto“ fürchten.

Finden auf unsere speziellen Seiten die Ergebnisse der ersten Runde der Parlamentswahlen in Paris, Lyon, Marseille sowie die Ergebnisse der zweiten Runde ab Sonntag, 7. Juli, 20 Uhr.

Am Dienstag, den 2. Juli, platzierte die 1969 von einem Randdissidenten der Kommunistischen Partei Italiens gegründete politische Tageszeitung Emmanuel Macron auf ihrer Titelseite im Schatten neben einem gelinde gesagt eindrucksvollen Satz: „Veni vidi Vichy“ ( „Ich kam, ich sah Vichy“).

Der Titel erinnert nicht nur an den berühmten Satz von Julius Cäsar, sondern erinnert auch an die dunkle Vergangenheit Frankreichs, als die Behörden im Juni 1940 unter der Besatzung Nazi-Deutschlands das Vichy-Regime errichteten.

„Il manifesto“ schreibt in der Einleitung: „Indem er regierte, öffnete er die Tür nach rechts.“ Indem er vorgezogene Neuwahlen ausrief, öffnete er die Sache weit. Und jetzt bleibt Macron vage, was den Rückzug seiner Kandidaten aus der Neuen Volksfront angeht. Die Linke sei mit ihren Kandidaten eine „Blockade“, aber die zweite Runde könne Frankreich in seine dunkle Vergangenheit zurückführen.“

Eine weitere Schlagzeile aus dem Land unter der Führung von Giorgia Meloni, ebenfalls Chefin einer rechtsextremen Partei, hat in den letzten Stunden eine Reaktion hervorgerufen, nämlich die der Mailänder Tageszeitung Il Foglio, die eher rechts vom politischen Spektrum liegt. Diesmal belegt Marine Le Pen die erste Seite neben dem aktuellen Präsidenten ihrer Partei. „Der Teufel trägt Bardella“, lautet der Titel.

Der Blick richtet sich nun auf den kommenden Sonntag und die zweite Wahlrunde. Am 7. Juli könnte die extreme Rechte zahlreiche Sitze in der Nationalversammlung gewinnen. Es sei denn, der Rest der politischen Klasse blockiert es.

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