Die Stechpalme, Symbol für Weihnachten und alte Traditionen, kommt in den Wäldern von Vaucluse vor, ihre Ernte ist jedoch streng reglementiert. Erfahren Sie mit Jeanne-Marie Pascal, Ethnobotanikerin, warum diese Pflanze so wertvoll ist!
Holly: eine gut geschützte Weihnachtstradition
Die Stechpalme ist mit ihren grünen Blättern und roten Beeren ein Must-Have für die Weihnachtsdekoration. Im Vaucluse wächst es hauptsächlich in den Wäldern der nördlichen, feuchten Berghänge wie dem Mont Ventoux. Allerdings unterliegt die Ernte strengen Regeln: Nur von der Präfektur zugelassene Pflücker dürfen ihn ernten. Um die Plünderung und Schädigung dieser langsam wachsenden Pflanze zu verhindern, werden Kontrollen durchgeführt, insbesondere durch das Nationale Forstamt (ONF), das manchmal auch Fahrzeuge kontrolliert. Für diejenigen, die ihr Zuhause dennoch schmücken möchten, gibt es Alternativen wie Ginster, eine ähnliche Pflanze, die nicht reguliert ist.
Ein uraltes Symbol für Licht und Glück
Holly hat eine reiche Symbolik, die bis zu den Kelten zurückreicht. Er gilt als Baum des Lichts und wird wegen des Glanzes seiner Blätter geschätzt, die dank einer Schicht aus Pflanzenwachs das Licht auch im Schatten reflektieren. Dieses Phänomen hat dazu geführt, dass er als Glücksbringer wahrgenommen wird. Während der Weihnachtsfeiertage wurde es traditionell zur Dekoration von Häusern und Schafställen verwendet, um Krankheiten abzuwehren und Wohlstand zu gewährleisten. In Carpentras, einst „Stadt der Panzer“ genannt, befestigten Handwerker Pflöcke aus Stechpalmenholz in ihren Fahrzeugen, um ihnen Glück zu bringen und Unfälle zu vermeiden.
Holly und sein Einfluss auf die Sprache
Holly hat nicht nur Traditionen beeinflusst, sondern auch unsere Sprache. Der Ausdruck „gemobbt werden“ kommt eigentlich vom Wort „holly“. In der Vergangenheit wurden Besen aus Stechpalmenzweigen zur Reinigung von Altären während des Gottesdienstes verwendet. Aus dieser Praxis geht der Begriff „hustle“ hervor, der bedeutet, jemanden zu tadeln oder zur Eile zu drängen. Dies zeigt, wie eine einfache Pflanze sowohl Rituale als auch populäre Sprache kennzeichnen kann.
Nächste Konferenz von Jeanne-Marie Pascal: Samstag, 21. Dezember, 15 Uhr im Heritage Forum in Carpentras
Thema: „Weihnachtstraditionen durch Pflanzen“
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