Eine neue Migrationstragödie hat die marokkanischen Küsten heimgesucht. Am 19. Dezember sank vor der Küste Marokkos ein Boot mit rund 80 Migranten, hauptsächlich aus Mali.
Nach Angaben der malischen Regierung werden fast 70 Menschen vermisst, darunter 25 malische Staatsangehörige. Nur elf Überlebende, darunter neun Malier, konnten gerettet werden.
Das malische Ministerium bestätigte diesen Bericht, nachdem es Informationen aus mehreren Quellen überprüft hatte, darunter die malischen Botschaften in Mauretanien und Marokko, die Familien der Opfer, lokale gewählte Beamte und Überlebende. Dieses Schiffsunglück verdeutlicht einmal mehr die extrem hohen Gefahren der Migrationsroute nach Spanien.
Ein tödliches Jahr im Mittelmeer
Dieses tragische Ereignis ereignet sich, da das Jahr 2024 mit einem besonders hohen Tribut für die Seemigration nach Spanien endet. Die spanische NGO Caminando Fronteras veröffentlichte einen Bericht, dem zufolge in diesem Jahr mehr als 10.400 Migranten auf dem Weg zur spanischen Küste ums Leben kamen oder verschwunden sind. Dies entspricht durchschnittlich 30 Todesfällen pro Tag zwischen Januar und 15. Dezember. Die NGO bezeichnet das Jahr 2024 als das „tödlichste Jahr“ seit Beginn ihrer Aufzeichnungen. Sie fordert die Schifffahrtsbehörden auf, angesichts in Seenot geratener Boote wachsamer zu sein.
Mali, ein Land in der Krise
Mali, das von diesem Schiffbruch schwer getroffen wurde, befindet sich seit 2012 in einer tiefgreifenden und mehrdimensionalen Sicherheitskrise, die von Unabhängigkeit und dschihadistischen Aufständen geprägt ist. Diese prekäre Situation trägt zur massiven Abwanderung der Bevölkerung in stabilere Länder bei und setzt Migranten erheblichen Risiken aus. Diese Tragödie unterstreicht die Dringlichkeit einer verstärkten internationalen Zusammenarbeit zur Bekämpfung der Migrantenschleusung und zum Schutz von Menschenleben.
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