Geheimnisvolle neurologische Störungen –
Hunde in der Schweiz leiden am „Werwolf-Syndrom“
In mehreren europäischen Ländern kam es bei Hunden zu plötzlichen Panikattacken. Kauknochen stehen im Verdacht, Vergiftungen auszulösen. Schweizer Hunde sind keine Ausnahme.
Gepostet heute um 16:58 Uhr.
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Plötzliche Panikattacken, Schreien, unkontrollierte Bewegungen und manchmal sogar epileptische Anfälle. In mehreren europäischen Ländern zeigen viele Hunde, die von Natur aus oft diskret und ruhig sind, diese ungewöhnlichen Symptome, die denen des „Werwolf-Syndroms“ ähneln. Wissenschaftler vermuten, dass eine Vergiftung durch das Kauen bestimmter Leckerbissen, zum Beispiel Rinderhautknochen, die Ursache für diese Verhaltensweisen ist.
Laut „Aargauer Zeitung», auch in der Schweiz wurden Fälle beobachtet. Berichten zufolge wurden Hunde im Veterinärmedizinischen Universitätsspital Zürich, in der Tierklinik Marigin in Feusisberg (SZ), in einer Aargauer Tierklinik sowie in der Kleintierklinik der Universität Bern behandelt. Wie die Aargauer Zeitung berichtet, bestätigt die Neurologin und klinische Leiterin der Universität Bern Arianna Maiolini, dass auch in Lausanne und der Zentralschweiz Fälle registriert wurden.
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Letzterer stellte, nachdem er ein Tier mit plötzlichen Panikattacken konsultiert hatte, schnell die Verbindung zu einer Nachricht einer deutschen Kollegin her, einer Neurologin an der Tierärztlichen Hochschule Hannover, Nina Meyerhoff. Dieses beobachtet seit August 2024 Hunde, die vom „Werwolf-Syndrom“ betroffen sind. Die „Aargauer Zeitung“ schreibt, dass das Phänomen nicht von geringem Ausmaß sei: Tierärzte aus Finnland, den Niederlanden, Dänemark und Frankreich hätten ähnliche Fälle gemeldet.
Eine noch unbekannte Ursache
Die Ursache dieser neurologischen Störungen ist noch nicht bekannt, aber die Deutsche Nina Meyerhoff führt derzeit eine Studie durch, um den Ursprung dieser Verhaltensweisen zu ermitteln.
Obwohl die Studie noch nicht abgeschlossen ist, vermuten Forscher, dass das „Werwolf-Syndrom“ auf Vergiftungssymptome zurückzuführen ist, die auf das Vorhandensein von Giftstoffen in Kauknochen aus Rinderhaut zurückzuführen sind.
Die Produkte der deutschen Marke Barkoo werden derzeit genauer herausgegriffen die „Schiffs-Kaustange“ und der „Schiffs-Kauknochen“. Diese Leckereien können in der Schweiz in Online-Shops gekauft werden zooplus.ch et bitiba.ch. Die „Aargauer Zeitung“ weist darauf hin, dass diese Produkte aus dem Verkauf genommen wurden. Darüber hinaus haben einige Länder wie Finnland, die Niederlande und Dänemark bestimmte Süßigkeiten zurückgerufen.
Keine Panik!
Die Berner Neurologin Arianna Maiolini möchte Hundebesitzer jedoch beruhigen. Sie erklärte in den Kolumnen der Aargauer Zeitung: „Auch wenn wir es mit einem neuen Krankheitsbild zu tun haben, das schwere Anfälle verursacht, sind relativ wenige Tiere betroffen.“
Auch wenn einige Hunde gestorben sind oder eingeschläfert wurden – aus Sicherheitsgründen, als das Phänomen noch wenig bekannt war –, erholen sich die meisten Tiere nach einer tierärztlichen Behandlung gut. Die deutsche Fachärztin Nina Meyerhoff empfiehlt, Hunden keine Knochen und andere Leckereien aus Rinderhaut mehr anzubieten und im Zweifelsfall einen Tierarzt aufzusuchen.
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Mathilde Schott ist freiberufliche Journalistin im Digitalbereich von Tamedia. Nach ihrem Studium der Geographie, Management sowie Informations- und Kommunikationswissenschaften erwarb sie ihren Master an der Akademie für Journalismus und Medien (AJM) der Universität Neuenburg.Weitere Informationen
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