Die europäischen Industrien stehen seit 2023 aufgrund der zunehmenden Konkurrenz aus Drittstaaten unter erhöhtem Druck. Trotz einer leichten Erholung der Industrieproduktion im Euroraum im letzten Quartal 2024 liegt das Produktionsniveau weiterhin rund 5 % unter dem Durchschnitt von 2022. Der Anstieg der Energiepreise, die schwache Baukonjunktur und die verhaltene Nachfrage auf dem europäischen Automobilmarkt würden die Branche besonders stark belasten.
„Luxemburg bleibt von dieser Entwicklung nicht verschont“, schreibt das Statistikinstitut Statec in seinem „Conjoncture Flash“ vom Dienstag.
Neben Deutschland und Österreich gehört das Land zu den Ländern mit dem stärksten Rückgang der Wettbewerbsfähigkeit. Laut Statec erleben die Industrien des Großherzogtums ähnliche Entwicklungen wie ihre Nachbarn, zeigen jedoch leichte Anzeichen einer Stabilisierung.
Besonders betroffen sind die Herstellung von Computergeräten, elektronischen und optischen Geräten und elektrischen Geräten, Gummi- und Kunststoffprodukten, die Textilindustrie und die chemische Industrie. „Generell hat sich das Klima in der luxemburgischen Industrie seit Mitte 2023 tendenziell verbessert, während es sich in der Eurozone weiter verschlechtert“, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Die Erholung wird jedoch durch starke monatliche Schwankungen, insbesondere in der Metallurgieindustrie, behindert.
Die Baugenehmigungen bleiben auf einem sehr niedrigen Niveau
Die Entwicklung des Arbeitsmarktes ist ein wichtiger Indikator für die Wirtschaftstätigkeit. In Luxemburg liegt die Zahl der von Leiharbeitern geleisteten Arbeitsstunden weiterhin rund 20 % unter dem Niveau vor der Krise 2019. Vor allem der Bausektor, die Industrie und der Finanzsektor haben den Einsatz von Leiharbeit reduziert.
-Laut Statec hat sich die Inflation in Luxemburg moderater entwickelt als in der Eurozone. Die Preise in Restaurants und Cafés sind seit 2019 um 22 % gestiegen, verglichen mit durchschnittlich 25 % in der Eurozone. Am stärksten stiegen jedoch die Preise für kleine Mahlzeiten (+25 %), gefolgt von Restaurantgetränken (+24 %) und alkoholfreien Getränken auf Kaffeebasis (+22 %).
Allerdings steht das Land bei den Energiepreisen vor Herausforderungen: „Der Anstieg der Gaspreise für Kleinunternehmen ist mit +130 % zwischen dem zweiten Halbjahr 2019 und dem ersten Halbjahr 2024 der höchste in der Eurozone.“ Gleichzeitig ist der Anstieg der Strompreise für Unternehmen mit einem Verbrauch von weniger als 20 Megawattstunden am geringsten.
Durch die Einführung neuer Strompreise im Jahr 2025 wird mit einem durchschnittlichen Anstieg der Preise für Haushalte um 30 % gerechnet. „Besonders betroffen sein werden Haushalte mit Elektroautos oder Wärmepumpen“, heißt es in dem Bericht.
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