Der erklärte Favorit Alain Berset könnte den Europarat verpassen

Der erklärte Favorit Alain Berset könnte den Europarat verpassen
Der erklärte Favorit Alain Berset könnte den Europarat verpassen
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Die Parlamentarische Versammlung des Europarats wird am 25. Juni ihren nächsten Generalsekretär wählen. Bisher lag Alain Berset bei der Wahl auf der Pole-Position, erinnert sich die „NZZ am Sonntag“. Und er konnte auf die Unterstützung von Emmanuel Macron und der französischen Delegation in Brüssel zählen. Die Auflösung der französischen Nationalversammlung durch den französischen Präsidenten und die Organisation von Neuwahlen nach dem Scheitern seiner Partei bei der Europawahl könnten die Situation jedoch ändern.

Französische Parlamentarier, die einem französischsprachigen Kandidaten eher positiv gegenüberstanden und darunter viele Macronisten, haben tatsächlich gleichzeitig ihr Mandat in Paris und ihren Sitz in Straßburg verloren. Dabei zählte das Team der Alt-Bundesrätin bei der Wahl auf ihre starke Unterstützung, ebenso wie auf die der britischen Delegation. Allerdings wurde auch seine Teilnahme nicht bestätigt, nachdem der britische Premierminister Rishi Sunak im vergangenen Mai überraschend Neuwahlen angekündigt hatte. Daher ist es wahrscheinlich, dass viele Briten der Wahl in Straßburg fernbleiben werden.

Die Spannung werde daher hoch bleiben, bis wir am 25. Juni wissen, welcher der drei Kandidaten – Alain Berset, der Este Indrek Saar oder der Belgier Didier Reynders – neuer Generalsekretär des Europarates wird, schlussfolgert die Sonntagszeitung.

In der Schweiz ist jedoch noch ein kleines Highlight der Kampagne von Alain Berset geplant. Am Sonntag vor den Wahlen lädt die Schweiz eine Party in die Residenz des Schweizer Botschafters in Straßburg ein. Die eingeladenen Europaparlamentarier haben die Möglichkeit, persönlich mit dem Alt-Bundesrat zu sprechen. Es bleibe abzuwarten, ob dies das mögliche Fehlen der Franzosen und Briten kompensieren könne, schlussfolgert die „NZZ am Sonntag“.

„Überhaupt keine gute Nachricht“

„Das sind überhaupt keine guten Nachrichten für uns“, sagte Nationalrat Pierre-Alain Fridez (PS/JU) zu den Folgen der politischen Unruhen in Frankreich und Großbritannien für die Wahl in Straßburg. Und sein Kollege Roland Rino Büchel (UDC/SG) warnt: „Die fehlenden Stimmen der Briten und Franzosen könnten wahlentscheidend sein.“

Die britische und die französische Delegation in Straßburg (insgesamt 36 Mitglieder, die 10 % der rund 300 Parlamentarier im Europarat repräsentieren) antworteten nicht auf Fragen der „NZZ am Sonntag“ zu diesem Thema. Aber innerhalb der Schweizer Delegation in Straßburg ist eher damit zu rechnen, dass beide Delegationen nicht in vollem Umfang dorthin reisen werden.

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