Die Schweiz, ein Land, in dem es schwierig ist, eine Familie zu gründen

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Veröffentlicht am 28. Juni 2024 um 20:24 Uhr. / Geändert am 28. Juni 2024 um 20:25 Uhr

  • Die Schweizer wollen eine Familie gründen, doch die Schweizer Geburtenrate bleibt historisch niedrig: 1,3 Kinder pro Frau.

  • Die Ursachen sind zahlreich, unter anderem: Eine zu schlechte Familienpolitik, meint Pro Familia.

  • Es könnte eine Volksinitiative zur Elternzeit entstehen.

Seit Jahrzehnten beobachten wir in der Schweiz, dass Frauen weniger Kinder bekommen, als sie sich in jungen Jahren gewünscht haben. Auch heute noch gehört die Familiengründung zum Lebensentwurf der allermeisten jungen Menschen. Ein Viertel von ihnen möchte laut Bundesamt für Statistik (BAG) drei oder mehr Kinder haben. Insgesamt hoffen junge Frauen und junge Männer im Durchschnitt auf 2,2 Kinder. Dieser Wert entspricht der Geburtenrate, die notwendig wäre, um die Bevölkerungszahl langfristig auf dem aktuellen Niveau zu halten. Doch seit Jahrzehnten liegt die tatsächliche Quote niedriger: Sie liegt nun bei dem historisch niedrigen Wert von 1,3 Kindern pro Frau.

«Es besteht dringender Handlungsbedarf“, warnt Philippe Gnaegi, Direktor von Pro Familia. „Unsere Gesellschaft erneuert sich nicht mehr, mit allen Konsequenzen, die die demografische Alterung in sozialer und wirtschaftlicher Hinsicht mit sich bringt.“ Die Ursachen für den Geburtenrückgang sind vielfältig: finanzielle Aspekte, internationales Umfeld, Angst vor der Zukunft, fehlende Rahmenbedingungen zur Erleichterung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Für Pro Familia ist jedoch klar, dass eine effiziente Familienpolitik Auswirkungen auf die Geburtenrate haben würde. Durch die Bereitstellung von mehr Kinderbetreuungseinrichtungen zu günstigeren Preisen und durch die Einführung von Elternurlaub. „Auch Unternehmen spielen eine zentrale Rolle, indem sie Eltern mehr Flexibilität bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie bieten. Aber um eine Veränderung der Dynamik herbeizuführen, müssen wir vor allem den Platz der Familie, der Eltern und der Kinder in der Gesellschaft neu aufwerten“, betont Philippe Gnaegi.

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