Parlamentswahlen in Frankreich: Die Schlüsselzahlen zum Verständnis der Ergebnisse der ersten Runde

Parlamentswahlen in Frankreich: Die Schlüsselzahlen zum Verständnis der Ergebnisse der ersten Runde
Parlamentswahlen in Frankreich: Die Schlüsselzahlen zum Verständnis der Ergebnisse der ersten Runde
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Basierend auf diesen Schätzungen werden auch Sitzprognosen darüber ausgestrahlt, wie die Nationalversammlung am Ende der zweiten Runde aussehen könnte. Diese Prognosen müssen jedoch mit Vorsicht gelesen werden, da die Wahlregeln und die Dynamik zwischen den beiden Wahlgängen viele Unbekannte enthalten.

Folgendes müssen Sie wissen, um diese Ergebnisse besser zu verstehen:

Die Teilnahme

Das ist eine Schlüsselzahl. Die Wahlbeteiligung lag in der ersten Runde der Parlamentswahlen 2022 bei 47,5 %, laut dem Meinungsforschungsinstitut Ipsos dürfte sie am Sonntag 63 % und laut Ifop in seiner am Freitag veröffentlichten neuesten täglichen Umfrage zur Abstimmung 67 % betragen.

Diese Zahl wird sich direkt auf den Anteil der 577 Abgeordneten auswirken, die im ersten Wahlgang gewählt werden, und auch auf die Anzahl der möglichen Dreiecks- oder sogar Viereckswahlen, die im zweiten Wahlgang am 7. Juli stattfinden werden. Diese Konfrontationen zwischen drei oder sogar vier Kandidaten sorgen für Unsicherheit über den Ausgang der Wahl.

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Die im 1. Wahlgang Gewählten

Um im ersten Wahlgang gewählt zu werden, muss ein Kandidat die absolute Mehrheit der abgegebenen Stimmen, aber auch die Stimmen von mindestens einem Viertel der im Wahlkreis eingetragenen Wähler erhalten.

Im Jahr 2022 wurden im ersten Wahlgang nur fünf Abgeordnete gewählt. Die Vorsitzende der RN, Marine Le Pen, oder der derzeitige Koordinator von La France insoumise, Manuel Bompard, hatten in der ersten Runde die absolute Mehrheit erhalten, mussten sich aber einer zweiten Runde stellen, da sie die Schwelle von 25 % der registrierten Stimmen nicht erreichten.

Laut Wahlexperten könnten am Sonntagabend in der ersten Runde Dutzende Abgeordnete gewählt werden, bis zu 80 oder 100, meist Kandidaten der Nationalversammlung.

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Die Dreiecke

Die hohe Beteiligung wirkt sich auch auf eine weitere im Wahlgesetz festgelegte Schwelle aus: Um im zweiten Wahlgang bleiben zu können, müssen 12,5 % der registrierten Stimmen gesammelt werden.

Im Jahr 2022 gab es nur acht Dreiecke. Laut Brice Teinturier, stellvertretender Präsident von Ipsos, werden es dieses Mal möglicherweise bis zu 200 bis 250 Dreiecke in der zweiten Runde sein.

Die Anzahl der möglichen Vierecke ist schwer vorherzusagen, dürfte aber sehr gering bleiben.

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Haftungsausschluss

Die große Zahl potenzieller Dreiecke macht die Frage der Stimmübertragungen und -rückzüge umso wichtiger.

Sozialisten, Ökologen und Kommunisten forderten den Rückzug der am schlechtesten platzierten Kandidaten – aus der Linken, aus dem Macronistenlager oder aus der rechten Partei Les Républicains –, um die Nationalversammlung zu blockieren.

Das Macronisten-Lager und La France insoumise (LFI) haben noch keine klare Position zu den Abzügen bezogen, versprechen aber ab Sonntagabend Anweisungen. Die derzeitige Präsidentenmehrheit zögert insbesondere, ihre Vertreter im Namen des Prinzips „weder RN noch LFI“ zugunsten rebellischer Kandidaten zurückzuziehen.

Sehr kurze Fristen

In diesem Wahlkampf, der seit der Auflösung der Nationalversammlung durch den Präsidenten der Republik Emmanuel Macron am 9. Juni mit Hochdruck geführt wird, sind die Fristen äußerst kurz. Und die Parteien werden ihre Entscheidungen sehr schnell treffen müssen.

Die Bewerber haben bis Dienstag 18:00 Uhr Zeit, ihre Bewerbungsunterlagen für die zweite Runde am kommenden Sonntag bei der Präfektur einzureichen.

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