Das generative KI-Tool kann nun seinen Hunderttausenden Nutzern als kostenlose Suchmaschine dienen und stellt sich damit in direkte Konkurrenz zu Google.
ChatGPT, die bekannteste Plattform für generative künstliche Intelligenz (KI), kann seinen Hunderttausenden Nutzern mittlerweile als kostenlose Suchmaschine dienen und stellt sich damit in direkte Konkurrenz zu Google. OpenAI stellte diese Erweiterung Ende Oktober, weniger als zwei Jahre nach dem Start von ChatGPT, vor, sie war jedoch zahlenden Abonnenten des Dienstes vorbehalten.
Alles, was Sie jetzt brauchen, ist ein Konto, sogar ein kostenloses, um ChatGPT beispielsweise Fragen zu aktuellen Nachrichten oder bevorstehenden Ereignissen zu stellen und eine Antwort mit Links zu Websites zu erhalten. Diese Funktion wird hinzugefügt „gibt ChatGPT die Möglichkeit, in Echtzeit auf Informationen zuzugreifen und natürlich im Internet nach Antworten zu suchen“erklärte Kevin Weil, Produktdirektor von OpenAI, in einem am Montag online veröffentlichten Video.
Die Anwendung ist daher nicht mehr auf die immense Datenmenge beschränkt, die vor einem vergangenen Datum gesammelt wurde. Es kann Antworten auch auf einer Karte anzeigen, wie etwa Google Maps, dem dominierenden Dienst der Branche. Und auch der mündliche Konversationsmodus mit ChatGPT kann für zahlende Nutzer seine Antworten aus dem Internet beziehen.
Als Reaktion auf das spektakuläre Wachstum von OpenAIs ChatGPT haben Google, Meta (Facebook, Instagram) und andere Technologiegiganten in den Jahren 2023 und 2024 ähnliche Dienste veröffentlicht, die in der Lage sind, Texte und Bilder auf eine einfache Abfrage in Alltagssprache zu erzeugen. Googles Assistent Gemini hatte bereits Zugang zum Internet.
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Die Bedrohungen auf Google nehmen zu
Aber auch das weltweit führende Online-Werbeunternehmen hat seine Suchmaschine um generative KI erweitert, die mittlerweile häufig Fragen mit „Aperçus IA» („KI-Übersichten“), also Antworten, die vor herkömmlichen Links geschrieben wurden, zum großen Entsetzen vieler Website-Herausgeber. Auf der Start-up-Seite kombiniert Perplexity, ein Nachbar von OpenAI in San Francisco, einen KI-Assistenten und eine Suchmaschine.
Seitdem Google zum Synonym für Online-Suche geworden ist, ein dank der damit verbundenen Werbetechnologien ein sehr lukratives Geschäft, wurde seine Dominanz nie wirklich in Frage gestellt. Microsoft, der Hauptinvestor von OpenAI, war der erste, der generative KI bereits im Februar 2023 in eine bestehende Suchmaschine, Bing, integriert hat, um seinen Dienst endlich an die Oberfläche zu bringen.
Google liegt weiterhin weitgehend an der Spitze, doch die Bedrohungen nehmen zu. Auf rechtlicher Ebene wurde der kalifornische Konzern wettbewerbswidriger Praktiken bei der Online-Suche für schuldig befunden und das amerikanische Justizministerium empfahl den Verkauf seines Internetbrowsers Chrome, um seinen Wettbewerbsvorteil einzuschränken. Der mit dem Fall befasste Bundesrichter in Washington wird voraussichtlich nächstes Jahr über das Urteil gegen Google entscheiden.