Schweizer Behörden haben die Bedrohung durch die kosovo-albanische Mafia unterschätzt, sagt ein Experte – rts.ch

Schweizer Behörden haben die Bedrohung durch die kosovo-albanische Mafia unterschätzt, sagt ein Experte – rts.ch
Schweizer Behörden haben die Bedrohung durch die kosovo-albanische Mafia unterschätzt, sagt ein Experte – rts.ch
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Die Zeitungen der Tamedia-Gruppe enthüllten am Freitag, dass ein Luzerner Reisebüro ein Drogendrehkreuz sei, das von der kosovarisch-albanischen Mafia verwaltet werde. Letzterer habe ungeahnte Macht auf Schweizer Territorium, bemerkt Francesco Lepori am Sonntag im Forum.

Ein auf Aufenthalte auf dem Balkan spezialisiertes Reisebüro hätte jahrelang als Drehplattform gedient, heißt es in deutschsprachigen Zeitungen.

Dieses Unternehmen diente als Deckmantel, um schmutziges Geld aus dem Drogenhandel über Geldtransferdienste umzuwandeln, erklärt Francesco Lepori, Journalist bei RSI und Co-Leiter des Tessiner Observatoriums für organisierte Kriminalität an der Schweizerisch-Italienischen Universität. , am RTS-Mikrofon.

Die Polizei beobachtete über das im Kanton Luzern ansässige Reisebüro mehr als 750 Maultierüberwege und landesweit wurden seit September rund 40 festgenommen.

Aufstieg zur Macht

Die Mafia vom Balkan sei der „Champion“ des Drogenhandels in der Schweiz, erklärt Francesco Lepori. Die Balkan-Clans hätten „ihre Macht in den letzten Jahren erheblich ausgebaut“, insbesondere durch Ermittlungen gegen die italienische Mafia.

Die kalabrische Organisation begann, riskante Aufgaben an andere kriminelle Gruppen zu delegieren, was deren Bedeutung steigerte, betont der Experte.

Die albanische Mafia konzentriert sich heute hauptsächlich auf Kokain. Die Spezialisierung auf diesem Gebiet wird auch auf internationaler Ebene geschätzt.

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Die Organisation verfüge beispielsweise über die nötige Macht, um „direkt mit den südamerikanischen Kartellen zu verhandeln“, so der Journalist. Dabei geht es vor allem um den Vertrieb von Arzneimitteln in Europa, insbesondere in der Schweiz.

Eine unterschätzte Bedrohung

Der Co-Leiter des Tessiner Observatoriums für organisierte Kriminalität an der Italienisch-Schweizerischen Universität stellt abschließend fest, dass die Bedrohung durch kriminelle Organisationen zugunsten der Terrorismusbekämpfung unterschätzt werde.

Doch das Eidgenössische Justiz- und Polizeidepartement scheint die Gefahr, die von den Mafias ausgeht, inzwischen „richtig definiert“ zu haben.

Kommentare gesammelt von Mehmet Gultas

Adaptation web: Mérande Gutfreund

Schweizer

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