Am vergangenen Samstag fand im Museum der schwarzen Zivilisationen (MCN) in Dakar eine Konferenz anlässlich des 80. Jahrestages des Massakers von Thiaroye 44 statt. Das Thema lautete „Massaker an den senegalesischen Tirailleuren: „Logisches Ergebnis einer französischen Kolonialpolitik und ihr Platz in der Nachwelt.“ Dieses Drama, ein tragisches Erbe der Kolonialisierung, wurde von Spezialisten und Erinnerungsspielern in einem überfüllten Raum, in dem viele Soldaten, Studenten und zivile Persönlichkeiten zusammenkamen, noch einmal aufgegriffen.
Die Konferenz begann mit einem Vortrag des Historikers und Geographen Oberst Saliou Ngom, Direktor des Archivs für historisches Erbe der senegalesischen Streitkräfte. Es folgte eine Einführung durch Professor Kone, Spezialist für Militärgeschichte und Kolonisierung, moderiert von Professor Mamoudou Sy, Dozent an der El Hajj Ibrahima Niasse University.
Professor Sy, Autor mehrerer Werke, darunter einer Biographie von Kapitän Momodou Racine Sy, betonte, wie wichtig es sei, diese Erinnerung erneut aufzugreifen, um „die Wurzeln des Kampfes um Unabhängigkeit und Souveränität der afrikanischen Völker zu verstehen“.
THIAROYE 44: ZWISCHEN GESCHICHTE UND NACHWACHSE
Das Massaker an den senegalesischen Tirailleurs in Thiaroye im Jahr 1944, das als Höhepunkt der französischen Kolonialpolitik dargestellt wird, wurde aus verschiedenen Blickwinkeln analysiert. Professor Kone hat ein detailliertes Bild der politischen und wirtschaftlichen Probleme geliefert, die zu dieser Tragödie geführt haben.
Der erste Teil untersuchte die Rolle der senegalesischen Tirailleure im französischen Imperialismus im 19. Jahrhundert und ihre Ausbeutung während der Weltkriege. Im zweiten Teil ging es um die Denkmalpflege für das Massaker, sowohl durch die lokale Bevölkerung als auch durch die Streitkräfte und politischen Autoritäten.
Unter den Teilnehmern waren uniformierte Soldaten, aufmerksame Studenten sowie Vertreter der akademischen und politischen Welt, darunter General Mamadou Mansour Seck und ehemalige Offiziere der burkinischen Armee. Das von den Vorträgen gefesselte Publikum beteiligte sich aktiv an der Frage-und-Antwort-Runde und zeigte großes Interesse an der Bewahrung und Weitergabe dieses kollektiven Gedächtnisses.
Diese Konferenz ist Teil eines umfassenderen Gedenkprogramms, das von Konferenzen, Ausstellungen und Dokumentarfilmvorführungen geprägt ist. Diese Initiativen zielen darauf ab, das Andenken an die Opfer von Thiaroye zu ehren und gleichzeitig das Bewusstsein jüngerer Generationen für die Bedeutung der Geschichte für den Aufbau nationaler Identität und Souveränität zu schärfen.