Der im Exil lebende gambische Diktator Yahya Jammeh bekräftigt in einer Audiobotschaft, die AFP am Donnerstag eingesehen hat, seine Absicht, die Führung seiner Partei zu übernehmen und „zurückzukommen“.
Herr Jammeh regierte von 1994 bis 2017 mit eiserner Faust dieses kleine westafrikanische Land, das mit Ausnahme seiner maritimen Fassade im Senegal liegt. Er lebt seit seiner erzwungenen Ausreise im Januar 2017 in Äquatorialguinea auf Druck westafrikanischer Staaten nach seiner Niederlage bei der Präsidentschaftswahl gegen den Ende 2021 wiedergewählten Adama Barrow.
Herr Jammeh beeinflusst weiterhin das politische Leben in Gambia.
„Ich habe heute beschlossen, die Führung meiner Partei zurückzunehmen und sie niemandem mehr anzuvertrauen“, sagte er in dieser Botschaft an seine Anhänger in der von ihm 1996 gegründeten Allianz für patriotische Neuorientierung und Aufbau (APCR).
„Ob es mir gefällt oder nicht, durch die Gnade Allahs komme ich zurück“, fügt er hinzu, ohne seinen Standpunkt bezüglich einer Rückkehr ins politische Leben, das er nicht wirklich verlassen hat, oder in sein Land zu erläutern.
Die Gemeinschaft Westafrikanischer Staaten (ECOWAS) unterstützte im Dezember die Schaffung eines Sondergerichts, das für die Beurteilung von unter ihrem Regime begangenen Verbrechen zuständig ist. Herr Jammeh könnte der Hauptangeklagte vor diesem Gericht sein.
-Im Jahr 2022 befürwortete die gambische Regierung die Empfehlungen einer Kommission, die sich mit den Gräueltaten der Jammeh-Ära befasste, und stimmte der strafrechtlichen Verfolgung von 70 Personen zu, beginnend mit Herrn Jammeh.
„Lassen Sie diejenigen, die drohen, mich ins Gefängnis zu stecken, auf meine Ankunft warten. Der Tag der Rechenschaftspflicht naht und an diesem Tag werden wir die Rechnungen begleichen“, sagte Herr Jammeh.
Gambia, eine ehemalige britische Kolonie mit zwei Millionen Einwohnern und der kleinste Kontinentalstaat Afrikas, gehört nach Angaben der Vereinten Nationen zu den 20 am wenigsten entwickelten Ländern der Welt.
AFP
