„Sonnenschirme sind alle unterschiedlich“
François Clément, Architekt und Präsident von Populous France, arbeitete mit der Firma Rey-de-Crécy für die Renovierung des Meinau-Stadions zusammen.
„Wie kamen Sie auf die Idee, Flugzeugrümpfe für das Straßburger Stadion zu verwenden?
Zwischen 2006 und 2010 war ich für die Lieferung des Aviva-Stadions in Dublin (Irland) verantwortlich und innerhalb von Populous wurde eine Einheit geschaffen, die über die Stadien von morgen nachdachte, sie hieß „Plug and Play“. Ich bin viel gereist und habe mich gefragt, was mit Flugzeugen passiert, wenn sie nicht mehr benötigt werden, weil ich dachte, es könnten architektonische Elemente sein. Und eines Tages erfuhr ich, dass ein luxemburgisches Unternehmen Flugzeugrümpfe wiederverwenden konnte, indem es sie zerschnitt. Ich habe mich erkundigt, ob andere Unternehmen dies auch tun. Es gibt Air in Spanien und Tarmac am Flughafen Tarbes. Die Rümpfe werden mit einer Kettensäge zerschnitten, anschließend gereinigt und behandelt.
Wie lief es konkret für das Meinau-Stadion?
Für die Meinau haben wir uns dazu entschieden, aus diesen Rümpfen auf der Südtribüne Sonnenschirme in der Größe 6 mal 2,5 Meter anzubringen, um sie vor der Sonne zu schützen. Das Gute daran ist, dass diese Sonnenschirme alle unterschiedlich sind, was bei der Herstellung in Fabriken nicht der Fall gewesen wäre. Jeder hat die kleine Leiste über den Flugzeugtüren behalten. Es ist ein perfektes Beispiel für eine Kreislaufwirtschaft.
Gibt es Ihres Wissens nach andere ähnliche Initiativen in der Architektur?
Ja, zum Beispiel recycelt in den Niederlanden ein Unternehmen die Flügel von Windkraftanlagen, schneidet sie zu und höhlt sie aus, um daraus Fahrradgaragen herzustellen. Ich denke, dass alte U-Bahnen wie die in Marseille in Zukunft umgebaut und wiederverwendet werden können. »
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