Greenfield: Wenn Ihnen der Nervenkitzel von Live-Rock die Haare zu Berge stehen lässt

Greenfield: Wenn Ihnen der Nervenkitzel von Live-Rock die Haare zu Berge stehen lässt
Greenfield: Wenn Ihnen der Nervenkitzel von Live-Rock die Haare zu Berge stehen lässt
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„Ich bin zum Green Day gekommen! Die beste Band der Welt spielte direkt neben meinem Haus, das musste ich tun.“ Jürg stampfte mit den Füßen vor dem Konzert der alten Glanzlichter des kalifornischen Punks am Samstag. Ein Glücksfall, denn um dieses Jahr furiose Gitarren zu hören, müssen Rockfans oft kilometerweit reisen. Der Fehler liegt bei Rap und elektroorientiertem Prog im Open Air für alle Zuschauer.

Der Vorteil ist, dass man vor Ort sein Bestes gibt. Jeder holte seinen besten „Anarchy“-Pullover heraus – natürlich schwarz – und machte Pogo! Sorry für Jürg, aber die Ohrfeige des Abends geht an die Deutschen vom Kraftklub. Unbekannt für die französischsprachige Bevölkerung, begeisterte die Gruppe das Publikum mit nur zwei Liedern, getragen vom Charisma und der unglaublichen Großzügigkeit des Sängers Felix Brummer. Sein Rap-Rock mit Indie-Akzenten, verstärkt durch einen nahezu perfekten Sound (wo war nur der Bass?!), traf ins Schwarze. Was die Show angeht, wurde uns alles geboten: Bühnenspringen, Fackelbrennen auf der Bühne, eine sehr gelungene intime Pause. Eine Demonstration, wie Rock live sein muss.

Vor ihnen gelang dem Ska-Punk der Interrupters und der ansteckenden Lebensfreude ihres Sängers das Kunststück, Metalheads zu einem Reggae-Track zum Kopfschütteln zu bringen. Respektieren. „Rock’n’Roll wird niemals sterben“, erinnerte sich der gebrechliche Gitarrist im Anzug, der vom Publikum sofort gefeiert wurde. Der Misserfolg des Abends geht an die Kalifornier von Crosses und ihren leicht gehobenen elektronischen Post-Punk, der düster und introspektiv sein will. Die Leute waren noch nicht bereit und die große Bühne war verlassen. Kein Problem, auf einem Festival braucht man immer eine Dönerpause. Sogar das Beste!

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