Bei diesen drei farbigen Scheiben, die am 20. November von der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) veröffentlicht wurden – darunter eine vierte mit explosiveren Konturen – handelt es sich um Fotos der Sonne, die am 22. März 2023 von der Sonde Solar Orbiter aufgenommen wurden 25 Bilder der Sonde, damals 74 Millionen Kilometer vom Stern entfernt. Die orangefarbene Kugel, ein klassisches Foto mit sichtbarem Licht, zeigt die gasförmige Oberfläche, deren Temperatur zwischen 4.500 °C und 6.000 °C liegt. Die Flecken sind kältere Regionen.
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Die grünliche Scheibe ist eine Art Planisphäre des Sonnenmagnetfeldes. Dieses Magnetogramm zeigt, dass dieses Feld in den Bereichen der Flecken konzentriert ist und nach außen (in Rot) oder nach innen (in Blau) ausgerichtet ist. Dieselbe Kamera kann die Bewegungen der Materie auf der Sonnenoberfläche (dritte Scheibe) aufzeichnen, und zwar in Blau, wenn sich die Materie der Linse nähert, und in Rot, wenn sie sich von ihr entfernt. Dieses Tachogramm zeigt, dass das Plasma um die Sonnenflecken herum nach außen gedrückt wird. Diese Fotos von unübertroffener Qualität können auf der ESA-Website spektakulär vergrößert werden.
Das vierte in dieser Veröffentlichung präsentierte Foto ist das der Sonnenkorona. Diese glühende Außenatmosphäre befindet sich über der Photosphäre, der sichtbaren Oberfläche der Sonne. Es wurde mit dem Extreme Ultraviolet Imager-Instrument der Raumsonde fotografiert. Dieses 1 Million Grad heiße Plasma folgt magnetischen Feldlinien, die von der Sonne ausgehen und oft benachbarte Sonnenflecken verbinden.
8.000 Pixel Durchmesser
Die Qualität der so zusammengestellten Bilder ermöglicht es, Details der Oberfläche unseres Sterns zu beobachten. Die ESA gibt in ihrer Pressemitteilung an, dass die Sonnenscheibe in ihren Mosaiken aus 25 Fotos einen Durchmesser von fast 8.000 Pixeln hat.
Mit Gesamtkosten von 1,5 Milliarden Euro startete im Februar 2020 die von der europäischen Agentur gesteuerte und mit der NASA verbundene Mission Solar Orbiter Sun wird die erste Sonde sein, die die Pole des Tagessterns fotografiert.
Die Ebene, in der Solar Orbiter um die Sonne kreist, wird daher im Jahr 2027 um 24 Grad gegenüber der Ekliptik geneigt sein, im Jahr 2030 um bis zu 33 Grad. Um der Hitze zu widerstehen, wurde ein Schild entwickelt, das einer maximalen Temperatur von 520 °C standhalten soll schützt die Sonde und jedes ihrer zehn Messgeräte bzw. Kameras ist mit Fenstern ausgestattet, die sich nur öffnen, wenn sie in Betrieb sind.