„Es gibt Tabletten gegen Kopfschmerzen.“ Bei der Frage an Murat Yakin ging es nicht darum, wie man die Folgen der Feierlichkeiten, die den Abend der Schweizer Mannschaft beleben könnten, am besten beseitigen könnte. „Bei diesem Thema steht es den Spielern frei, nach Belieben zu feiern. Aber sie sind Profis, ich bin mir nicht sicher, ob sie raus wollen“, sagte der Trainer. Nein, die Frage war, wie er die elf Spieler auswählen würde, die am Samstag im Viertelfinale starten würden, insbesondere im Wissen, dass Silvan Widmer nach seiner Sperre zurück sein wird.
Die Frage gibt sicherlich Anlass zum Nachdenken. Tatsache ist, dass der Schweizer Trainer seit Beginn der EM von einer beeindruckenden Intuition geleitet wurde. „Das richtige System zu finden, die richtige Taktik anzuwenden, ist auch eine Frage des Glücks“, fuhr „Muri“ fort, dessen Entscheidungen sich weiterhin auszahlen. Wir müssen diesbezüglich und im Übrigen bescheiden bleiben. Bescheidenheit zeichnet uns aus, es gibt keinen Grund, unsere Einstellung zu ändern.«
Apropos Bescheidenheit: Ruben Vargas würdigte instinktiv seinen Kapitän, als er aufgefordert wurde, seinen grandiosen Treffer (2:0, 46.) zu kommentieren. „Es ist lustig, denn als wir zurück auf den Platz kamen, sagte Granit (Xhaka) zu mir: ‚Bitte, schieß ein Tor‘“, verrät der Mann, der die Auszeichnung „Man of the Match“ erhalten hat. Der Wunsch wurde in weniger als einer Minute erfüllt.
Es hat wirklich alles auf die bestmögliche Art und Weise stattgefunden, damit die Schweiz eine fantastische Seite in ihrer Geschichte schreiben konnte. „Einschließlich des Pfostens, der uns zu Beginn der zweiten Halbzeit gerettet hat. Zum Glück war er genau dort und nicht 10 Zentimeter weiter entfernt. Vor allem dürfen wir nicht vergessen, dass die Details auf unserer Seite ausgefallen sind“, fuhr Murat Yakin in Demut fort.
Der Rest des Turniers? Der Trainer wollte es lieber nicht erwähnen. „Wir haben eine großartige Fußballnation mit Stil geschlagen, indem wir sie von der ersten Sekunde an dominiert haben. Was wir gerade erlebt haben, ist etwas Seltenes. Man muss wissen, wie man davon profitiert.“
Was als Einladung durchgehen könnte, die nächtlichen Freuden Berlins zu genießen, ist also keine. „Ich denke, wir sind alle auf einer Wellenlänge. Wir wollen Fußball denken, Fußball atmen. Das ist es, was uns Freude macht, was uns Kraft gibt. Für alles andere haben wir keine Zeit.“
