Mindestens eine Öl- und Gasbohrinsel im Golf von Mexiko wurde am Montag stillgelegt und die Häfen in Florida verhängten Beschränkungen für die Schifffahrt, da sich der Hurrikan Milton rasch verschärfte.
Der größte Teil der Energieinfrastruktur an der US-Golfküste, darunter Öl- und Gasförderanlagen, Flüssigerdgasanlagen (LNG) und Raffinerien, wird voraussichtlich außerhalb der Reichweite des Sturms liegen, Terminalschließungen könnten jedoch Exporte und Importe vorübergehend beeinträchtigen.
Nach Angaben des Büros des US-Handelsbeauftragten war Florida im vergangenen Jahr der sechstgrößte Warenexportstaat.
Meteorologen prognostizieren eine Sturmflut von 10 bis 15 Fuß, Windböen von 120 bis 140 Meilen pro Stunde und mehr als 2 Fuß Regen entlang der Golfküste Floridas in dem Gebiet, in dem Milton landen wird, wahrscheinlich in der Nähe von Tampa.
Präsident Joe Biden stimmte einer Notstandserklärung für Florida zu.
Das Nationale Hurrikanzentrum der USA teilte am Montag mit, dass sich der Sturm bis Mittwoch der Westküste der Florida-Halbinsel nähern werde, nachdem er sich zu einem starken Hurrikan der Kategorie 5 auf der Saffir-Simpson-Skala entwickelt habe.
Der Stromversorger Duke Energy sagte, er mobilisiere etwa 10.000 Einsatzkräfte in Florida, um sich auf die Bewältigung von mehr als einer Million Stromausfällen im Zusammenhang mit Milton vorzubereiten.
Der US-Energieproduzent Chevron teilte am Montag mit, dass das gesamte Personal seiner Blind Faith-Plattform im Golf transportiert und die Anlage geschlossen worden sei.
Blind Faith liegt 160 Meilen (257,5 km) südöstlich von New Orleans und ist Chevrons tiefster Standort weltweit. Es fördert Öl aus vier Bohrlöchern und verfügt über zwei Fließleitungen, die Rohöl und Gas zu einer 6.500 Fuß tiefen Plattform befördern.
Die Produktion in anderen von Chevron betriebenen Anlagen im Golf von Mexiko blieb auf normalem Niveau, fügte das Unternehmen hinzu.
Die US-Küstenwache hat seit Samstag in den meisten Häfen Floridas Schifffahrtsbeschränkungen verhängt, darunter Tampa, St. Petersburg, Fort Myers, SeaPort Manatee, Panama City, St. Joe, Key West, Port Canaveral, Jacksonville und Fernandina.
Große Seeschiffe, darunter Schlepper und Lastkähne, die sich bereits im Hafen befinden oder ankommen, sollten ihre Vorbereitungen fortsetzen und die Häfen vor der Schließung sicher verlassen, sagte die Küstenwache in einer Beratung am Sonntag.
Andere Häfen in Florida, Mississippi und Alabama, die Öl- und Treibstoffimporte und -exporte abwickeln, darunter Pensacola, Pascagoula und Mobile, blieben am Montag geöffnet, teilte die Küstenwache mit.
LNG-Anlagen an der US-Golfküste liegen größtenteils außerhalb der Reichweite des Sturms. Nach Angaben des US-Energieministeriums exportieren die USA jedoch nur geringe Mengen LNG in ISO-Containern aus den Häfen von Miami und Fort Lauderdale.
