Uniper gibt schwedisches e-SAF-Projekt angesichts des schwierigen Marktes und steigender Kosten auf

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Der türkische Energieminister Alparslan Bayraktar gab bekannt, dass sich die Türkei hinsichtlich ihrer Erdgaslieferungen einer kritischen Phase nähere. Mehrere wichtige Importverträge laufen 2025 und 2026 aus, was Bedenken hinsichtlich der Energiesicherheit des Landes aufkommen lässt. Einer dieser Verträge endet Ende 2025 mit der russischen Gazprom, der 16 Milliarden Kubikmeter pro Jahr über die Gaspipeline Blue Stream abdeckt. Darüber hinaus läuft im Juli ein Vertrag mit dem Iran über 9,6 Milliarden Kubikmeter pro Jahr aus 2026.

Angesichts dieser Fristen ist die Türkei bestrebt, ihre Gasversorgungsquellen zu diversifizieren, um Kontinuität und Energiezugänglichkeit zu gewährleisten. Der Minister betonte, dass die Strategie des Landes auf zwei Hauptzielen beruhe: Versorgungssicherheit und Erschwinglichkeit. Um dies zu erreichen, hat Ankara kürzlich langfristige Verträge für Flüssigerdgas (LNG) mit Energieriesen wie ExxonMobil, Shell und TotalEnergies unterzeichnet. Ziel dieser Vereinbarungen ist es, die Versorgungssicherheit für den türkischen Markt zu stärken und gleichzeitig wettbewerbsfähige Preise zu gewährleisten.

Wichtige Importverträge laufen aus

Der historische Vertrag des türkischen Staatsunternehmens Botas mit Gazprom, der den Import von 16 Milliarden Kubikmetern pro Jahr über die Gaspipeline Blue Stream ermöglicht, ist einer der wichtigsten Verträge, der im Jahr 2025 endet. Gleichzeitig importiert Botas auch 5 . 75 Milliarden Kubikmeter pro Jahr russisches Gas über die TurkStream-Pipeline im Rahmen jährlicher, vierteljährlicher und monatlicher Spotverträge, die ebenfalls Ende 2025 auslaufen. Diese beiden Vereinbarungen machen einen erheblichen Teil der türkischen Gaslieferungen aus.

Darüber hinaus läuft der Vertrag von Botas mit dem Iran über den Import von bis zu 9,6 Milliarden Kubikmetern pro Jahr im Juli 2026 aus. Diese Situation ist umso besorgniserregender, als auch mehrere Verträge privater türkischer Unternehmen über den Import von russischem Gas auslaufen im gleichen Zeitraum. Beispielsweise haben Enerco und Avrasya Gaz Verträge, die Ende 2025 bzw. Februar 2026 auslaufen, obwohl diese Unternehmen seit 2019 kein nennenswertes Gas mehr importiert haben.

Die Energiediversifizierungsstrategie der Türkei

Minister Bayraktar ist sich dieser Herausforderungen bewusst und wies darauf hin, dass die Türkei eine aktive Politik zur Diversifizierung ihrer Energieversorgung verfolgt. Ziel ist es, nicht nur die Energiesicherheit des Landes zu gewährleisten, sondern auch sicherzustellen, dass Erdgas für Verbraucher erschwinglich bleibt. Zusätzlich zu den kürzlich mit ExxonMobil, Shell und TotalEnergies unterzeichneten LNG-Verträgen prüft die Türkei weitere Optionen zur Diversifizierung ihrer Quellen, einschließlich der Erhöhung der Gasimporte aus Aserbaidschan und der Entwicklung eigener Gasressourcen.

Der Minister betonte, dass die Türkei ein wachsender Markt mit steigendem Energiebedarf sei, was die Diversifizierung noch wichtiger mache. Er erwähnte auch, dass die Türkei mittlerweile über eine Gasimportkapazität verfügt, die ihren Verbrauch übersteigt, und dass die Infrastruktur in der Lage ist, bis zu 80-85 Milliarden Kubikmeter pro Jahr zu importieren, während der nationale Verbrauch bei etwa 50 Milliarden Kubikmetern pro Jahr liegt. Dies gibt dem Land Spielraum, nicht nur seinen Inlandsbedarf zu decken, sondern auch ein wichtiger Akteur im Gashandel in der Region zu werden.

Projekt zur Schaffung eines regionalen Gas-Hubs

Im Rahmen ihrer Energiestrategie erwägt die Türkei auch die Schaffung eines internationalen Gashubs. Minister Bayraktar sagte, dass in den kommenden Monaten bedeutende Entwicklungen bei diesem Projekt erwartet werden. Dieser Knotenpunkt würde es der Türkei ermöglichen, ihre strategische geografische Lage und Infrastruktur zu nutzen, um ein Erdgashandelszentrum zu werden und den Gastransit nach Europa zu erleichtern.

Über dieses Hub-Projekt haben Gespräche mit Gazprom, dem russischen Gasriesen, stattgefunden. Im Oktober 2022 einigten sich die Türkei und Russland darauf, bei der Umsetzung dieses Vorschlags zusammenzuarbeiten, und Gazprom legte Botas einen Entwurf einer Roadmap vor. Einzelheiten zur Funktionsweise dieses Hubs müssen jedoch noch geklärt werden, obwohl das Hauptziel darin besteht, den Handel mit Gas aus mehreren Quellen und seinen Transit zu europäischen Märkten zu ermöglichen.

Aktuelle und zukünftige Gasimportkapazitäten

Minister Bayraktar hob auch die aktuellen Fähigkeiten der Türkei in der Gasinfrastruktur hervor. Das Land verfügt über Gaspipelineverbindungen mit Aserbaidschan mit einer aktuellen Kapazität von 12,5 Milliarden Kubikmetern pro Jahr sowie über eine Gaspipeline aus dem eigenen Gasfeld Sakarya. Darüber hinaus verfügt die Türkei über die Kapazität, zwischen 20 und 25 Milliarden Kubikmeter Erdgas in Form von LNG zu importieren.

Diese Kombination von Versorgungsquellen versetzt die Türkei in eine starke Position, um ihre wachsende Inlandsnachfrage zu decken und gleichzeitig eine größere Rolle auf dem regionalen Gasmarkt zu spielen. Mit einer Importkapazität, die ihren Verbrauch übersteigt, kann die Türkei diesen Überschuss nutzen, um den Gashandel zu erleichtern und ihre strategische Position als Energiekorridor zwischen Produzenten und Verbrauchern zu stärken.

Die bevorstehenden Fristen für Gasimportverträge zwingen die Türkei, ihre Energiestrategie zu überdenken. Durch die Diversifizierung seiner Versorgungsquellen und den Ausbau der Infrastruktur zu einem regionalen Gas-Hub will das Land seine Energiesicherheit gewährleisten und gleichzeitig seine Position auf dem internationalen Gasmarkt stärken.

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