Nach fünfzehnjähriger Arbeit aufgrund von Taifunen und Erdrutschen ist die 71,4 Kilometer lange und 112 Jahre alte Alishan-Bahn gerade wieder in Betrieb genommen worden. Der einst leere Bahnsteig in der Stadt Chiayi ist nun täglich voller Passagiere, die unbedingt in diesen historischen Zug einsteigen möchten, wie aus dem Bericht von hervorgeht New York Timesveröffentlicht am Dienstag, 29. Oktober. “Es ist wie eine Zeitreise„, schwärmt Huang Yu-mei, ein Rentner, der die Reise bereits dreißig Jahre zuvor gemacht hatte, gegenüber der Zeitung.
Vor der großen Abfahrt können der Park rund um den Bahnhof und die zahlreichen Ausstellungen besichtigt werden, die an die Geschichte dieser symbolträchtigen Strecke erinnern, die während der japanischen Besatzung für den Transport von Dorfbewohnern und Arbeitern gebaut wurde. Anschließend rast der rot-cremefarbene Zug durch den schönsten Nationalpark der Insel Taiwan, auf einer Höhe von mehr als 2.180 Metern, überquert 49 Tunnel und 77 Brücken inmitten der grünen Berge von Alishan (oder Berg von Ali). ).
Mythischer Orient-Express-Zug: ein Traum ohne Endstation
Bergdörfer für sich
Der erste Halt, Zhuqi, ist ein verstecktes Juwel mit ruhigem Charme. Passagiere können durch die engen Gassen schlendern, die von Kunsthandwerksläden gesäumt sind, die Souvenirs und lokale Produkte verkaufen. Im Museumsbereich bietet der Bahnhof außerdem Ausstellungen zur Eisenbahngeschichte der Region.
Das nächste Bergdorf ist Fenqihu, das mit seinen gepflasterten Straßen und Holzhäusern eine reiche Geschichte erzählt und an die Zeit erinnert, als der Zug Zypressenholz in die Städte transportierte. Dieser ehemalige Urlaubsort der Holzfäller von einst ist bei Bento-Box-Liebhabern beliebt, die dort typische Gerichte genießen können.
Die Endstation oben
Der nächste Halt ist Shizhuo, ein beliebter Zwischenstopp für Naturliebhaber. Eingebettet in dichte Wälder dient es als Ausgangspunkt für mehrere Wanderwege. “Ein Spaziergang hier ist wie ein Eintauchen in eine andere Welt„, wundert sich Chen Wen-lin, ein 22-jähriger Student New York Times. Die üppigen Landschaften voller riesiger Bambus- und Zedernbäume bieten ein außergewöhnliches Naturpanorama und offenbaren mehr von Alishans wilder Schönheit.
Endlich kommt der legendäre Stopp. Alishan ist bekannt für seine spektakulären Sonnenaufgänge und ein Wallfahrtsort für Naturliebhaber. “Bei Sonnenaufgang hier zu sein ist ein Wachtraum„, ist sogar der Schaffner des Zuges, Huang Zong-li, gerührt. Die markierten Wege laden zum Erkunden ein und der Shoufeng-Tempel, umgeben von tausendjährigen Zedern, ganz zu schweigen vom See der Göttin, sind für Besucher ein Muss. Der schwierigste Teil bleibt dann der Abstieg vom Gipfel und die Rückkehr in die Realität.
