Während an diesem Montag in Aserbaidschan im Beisein unseres Umweltministers Albert Rösti die 29. Klimakonferenz der Vereinten Nationen (COP29) beginnt, verraten die deutschsprachigen Zeitungen von Tamedia, dass Bern drei neue Gaskraftwerke im Ausland unterstützen will.
Unser Land unterstützt im Auftrag der Schweizerischen Exportrisikoversicherung (Serv) ein Projekt in Turkmenistan sowie zwei weitere in Vietnam. Zusammen werden die drei Anlagen 8 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr ausstoßen, was einem Fünftel der Treibgasemissionen der Schweiz entspricht. Geplanter Betrag für die drei Projekte: 520 Millionen Franken. General Electric in Baden (AG) wird die notwendigen Technologien liefern.
Problem: Diese Unterstützung steht im Widerspruch zum Engagement der Schweiz für die Klimakonferenz 2021. Tatsächlich hatte die Schweiz unter der Führung von Alt-Bundesrätin Simonetta Sommaruga zusammen mit 30 anderen Ländern beschlossen, Unternehmen, die Öl, Kohle oder Öl produzieren, nicht mehr zu bevorzugen Gasprojekte im Ausland, betonen die Zeitungen.
In Bern wehrt sich das Wirtschaftsdepartement (DEFR) von Guy Parmelin. „Eine zu strenge Steuerung von Gaskraftwerksprojekten durch den Serv würde das Risiko einer Verlagerung der Produktion von Exportgütern und damit eines Verlusts von Arbeitsplätzen in der Schweiz erhöhen“, heißt es. Und fügte hinzu, dass „Gaskraftwerke wichtig für eine klimafreundlichere Energieerzeugung und für den wirtschaftlichen Fortschritt von Schwellenländern sein können, wenn sie ein Kohle- oder Ölkraftwerk ersetzen“.
Kohlekraftwerke schneller loswerden
Die Schweizer Unterstützung stieß beim International Institute for Sustainable Development auf Kritik. Er untersuchte, wie die „Glasgow Declaration“ bisher umgesetzt wurde. „Die Schweiz ist das einzige Land, das seine Politik verwässert hat“, sagt er laut deutschsprachigen Zeitungen.
Daheim protestiert die Linke: „Das ist eine verpasste Chance, schnell und konsequent in erneuerbare Energien zu investieren“, so die NSDAP-Landesrätin Claudia Friedl. Rechts eine andere Geschichte: „Gaskraftwerke im Ausland sind sinnvoll, um schneller auf Kohlekraftwerke zu verzichten“, meint sein UDC-Kollege Michael Graber. „In vielen Regionen der Welt sind sie die einzige Möglichkeit, ausreichend Strom zu produzieren und eine solide Energieversorgung für die Bevölkerung und die Wirtschaft zu gewährleisten“, ergänzt PLR Christian Wasserfallen.