In der Nacht von Montag, dem 18., auf Dienstag, dem 19. November, führten mehr als zwanzig Gard-Bauern, unterstützt von den Young Farmers-Gewerkschaften und der FDSEA, eine Streikaktion in Gard Rhodanien durch. Diese Mobilisierung zielte auf strategische Punkte wie bestimmte Kreisverkehre und Radarkameras ab, die mit Planen abgedeckt waren. Das Ziel war klar: Nein sagen zur Unterzeichnung des Freihandelsabkommens mit dem Mercosur, einem Abkommen, das die Landwirte als unfair und destruktiv für ihren Sektor betrachten.
Die Demonstranten prangern den unlauteren Wettbewerb an, zu dem dieses Abkommen führen könnte, insbesondere mit Ländern wie Brasilien, wo die Produktionsstandards weitaus weniger restriktiv sind als die, die den europäischen Landwirten auferlegt werden. „Wir wollen nicht die Anpassungsvariable der Europäischen Union sein und auch nicht als Verhandlungsmasse in ihren Handelsverhandlungen dienen“, erklärten die Demonstranten.
Auf dem Radar zeigten die Bauern den Slogan: „Ihr kassiert nicht, bis wir kassieren.“
Als weiteres Zeichen des Protests wurden die Eingänge der Aldi- und Lidl-Filialen in Bagnols-sur-Cèze abgedeckt. Diesen Marken wird vorgeworfen, Côtes-du-Rhône für 1,99 Euro pro Flasche anzubieten, ein Preis, den die Winzer für ihr wirtschaftliches Überleben als unhaltbar erachten. „Tic Tac 1€99 Côtes-du-Rhône“ war vor diesen Geschäften zu lesen. Auch an den Kreisverkehren hinterließen die Demonstranten Botschaften: „Kinder, wir träumen davon, dann sterben wir“ und „Kein Bauer, kein Mehl, kein Brot, kein Croissant“.
„Mit diesen Preisen ist es unmöglich, unsere Produktionskosten zu decken“, sagte ein vor Ort anwesender Landwirt.
Diese Aktion ist Teil einer umfassenderen Mobilisierung der Landwirte im Gard Rhodanien, die mehr Unterstützung bei der Bewältigung der zahlreichen Krisen im Agrarsektor fordern: sinkende Preise, ausländische Konkurrenz und ständig steigende Produktionskosten. Die Gewerkschaften haben gewarnt, dass weitere Maßnahmen folgen könnten, wenn ihre Forderungen von den Behörden und der Europäischen Union nicht berücksichtigt würden.