Algerien festigt seine führende Position auf dem globalen Erdgasmarkt. Einem russischen Medienbericht zufolge wurde das Land im Oktober 2024 zum führenden Gaslieferanten der Europäischen Union und überholte damit Russland Russland heute die auf den neuesten Daten von Eurostat, der europäischen Statistikplattform, basiert.
Algerien positioniert sich als wichtiger Akteur auf dem globalen Gasmarkt
Dieser Positionswechsel findet vor dem Hintergrund geopolitischer Spannungen statt, die durch den Krieg in der Ukraine verschärft wurden. Tatsächlich hatte Russland im September vorübergehend die Führung bei den Gasexporten in die EU zurückerobert, nachdem es diese Position nach der Invasion der Ukraine im Februar 2022 verloren hatte. Doch im Oktober übernahm Algerien die Führung, indem es seine Gasexporte nach Europa erhöhte ein Betrag von 1,3 Milliarden Euro, ein Plus von 200 Millionen Euro im Vergleich zum Vormonat (1,1 Milliarden). Infolgedessen entfielen im Oktober 21,6 % der europäischen Gasimporte auf Algerien, vor Russland, dessen Exporte um 6 % von 1,4 Milliarden auf 1,3 Milliarden Euro zurückgingen.
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Damit wird Algerien zu einem strategischen Lieferanten, der mittlerweile über 20 % der Gasimporte der EU ausmacht. Laut Eurostat-Statistiken erreichten die gesamten EU-Gasimporte im Oktober 2024 6,15 Milliarden Euro, ein Anstieg von 5 % im Vergleich zum Vormonat. An dritter Stelle unter den Lieferanten exportierten die USA Gas im Wert von 1,2 Milliarden Euro in die EU, gefolgt von Norwegen und Aserbaidschan mit 777 Millionen bzw. 431 Millionen Euro.
Algerien festigt seine Position durch strategische Investitionen in Gas
Algerien genießt mit seinen beiden wichtigsten Gaspipelines – Medgaz, das Spanien beliefert, und Transmed, das Italien beliefert – eine privilegierte Position in Europa. Als Reaktion auf die diplomatische Krise mit Europa schloss das Land jedoch im Jahr 2021 die Maghreb-Europa-Gaspipeline (GME), die Algerien über Marokko mit Spanien verband. Diese Entscheidung hinderte Algerien jedoch nicht daran, ein wichtiger Lieferant für die EU zu bleiben, die ihre Abhängigkeit von russischem Gas verringern möchte.
Um diese Dynamik zu unterstützen, erhöht Algerien seine Investitionen in die Steigerung seiner Gasproduktion und seiner Transportinfrastruktur. Im Dezember 2023 kündigte Sonatrach, das staatliche Kohlenwasserstoffunternehmen, einen ehrgeizigen Investitionsplan von 50 Milliarden Dollar bis 2028 an. Davon werden 36 Milliarden in die Exploration und Produktion von Gas und Öl fließen.
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Das Ziel Algeriens ist klar: die Gasproduktion, die derzeit auf 137 Milliarden Kubikmeter pro Jahr geschätzt wird, zu verdoppeln, um bis 2028 200 Milliarden Kubikmeter pro Jahr zu erreichen. Gleichzeitig ist das strategische Projekt Hassi R’mel stärkenDas im Dezember 2023 gestartete Projekt zielt darauf ab, die Lebensdauer der Hassi-R’mel-Lagerstätte, der größten des Landes, zu verlängern, um zusätzliche Mengen zu fördern.
Damit positioniert sich Algerien als wichtiger Akteur auf dem globalen Gasmarkt mit klaren Ambitionen, seine Produktion und seine Rolle bei der globalen Energiewende zu stärken.