Das Spiel zwischen Paris und Maccabi am Donnerstag sorgt für große Spannungen. Befürchtete Zwischenfälle, Boykott von Ultras, maximale Sicherheit … Ein Blick hinter die Kulissen einer Sitzung unter strenger Überwachung.
Vor dem Hintergrund verschärfter nationaler und geopolitischer Spannungen dürfte das Basketballspiel zwischen Paris Basketball und Maccabi Tel-Aviv am Donnerstagabend unter strenger Beobachtung stehen. Dieses Spiel am 22. Spieltag der Euroleague wurde von den Behörden als hochriskant auf Stufe 4 auf einer Skala von 5 eingestuft.
Ein außergewöhnliches Sicherheitssystem
Laut einer mit der Angelegenheit vertrauten Quelle ist die Ankunft des israelischen Teams aus Angst vor Zwischenfällen Gegenstand eines strengen Sicherheitssystems, vor dem Hintergrund des blutigen Konflikts im Nahen Osten in den letzten Monaten. Die Hamas-Massaker im Oktober 2023 und die schreckliche israelische Reaktion im Gazastreifen haben ein Klima der Spannungen angeheizt.
Das Polizeipräsidium verspricht einen verstärkten Einsatz rund um die Adidas-Arena im 18. Arrondissement von Paris, aber auch „in die Tiefe gehen“, insbesondere im öffentlichen Nahverkehr. Für Maccabi-Anhänger wurden rund 1.500 Plätze auf einem speziellen „Parkplatz“ reserviert.
Besorgniserregende Präzedenzfälle
Über diesem Plakat schwebt das Gespenst der Vorfälle, mehrere Präzedenzfälle haben ihre Spuren hinterlassen. Mitte Dezember wurden während eines Champions-League-Spiels zwischen Nanterre und Hapoel Holon trotz Durchsuchungen palästinensische Flaggen in den Raum gebracht. Das Treffen wurde nach dem Eindringen pro-palästinensischer Aktivisten sogar kurzzeitig unterbrochen, was zu Handgreiflichkeiten auf der Tribüne führte.
Boykott der Pariser Ultras
Angesichts dieser Risiken kündigte die Parisii kop, die Hauptgruppe der Ultra-Fans von Paris Basketball, an, dass sie die Veranstaltungen auf der Tribüne am Donnerstagabend boykottieren werde. Der Verband begründet diese Wahl mit dem Wunsch, „den Kop nicht zu politisieren oder Spaltungen zu schaffen“, und glaubt, dass es „Dinge gibt, die über ein einfaches Spiel hinausgehen“.
Unsere Werte und die Werte des Humanismus im Allgemeinen.
– Der Parisii kop erklärt seinen Boykott
Fordert eine Sperre des Spiels
In einer radikaleren Haltung lehnen bestimmte Bewegungen wie EuroPalestine und BDS die Abhaltung des Treffens direkt ab. Sie prangern einen „Völkermord“ in Gaza an. LFI-Abgeordneter Thomas Portes forderte die Stadt Paris sogar auf, „dieses Spiel zu verbieten“, und begrüßte gleichzeitig den Boykott der Pariser Ultras.
Eine pro-israelische Mobilisierung
Andererseits fordern mehrere Bewegungen eine starke Unterstützung für Israel und Maccabi Tel-Aviv, einen echten „Nationenclub“. Laut Mélanie Pauli-Geysse vom Kollektiv No Silence ist eine Kleiderordnung mit französischen und israelischen Flaggen geplant. „Die Mobilisierung rund um Sportveranstaltungen hat den militanten Aktionen und der Forderung nach Identität frischen Wind verliehen“, versichert sie.
Ein Match unter höchster Spannung
Dieses Plakat lässt zwar zwei Basketballmannschaften gegeneinander antreten, in Wirklichkeit bringt es jedoch tiefe Gräben zum Ausdruck, die weit über den sportlichen Rahmen hinausgehen. Einerseits sind pro-palästinensische Bewegungen angefeuert und kampfbereit. Auf der anderen Seite eine Gemeinschaft, die entschlossen ist, ihre Unterstützung für Israel zu zeigen.
In der Mitte Spieler, die trotz der elektrisierenden Atmosphäre versuchen werden, sich auf das Spiel zu konzentrieren. Und rundherum eine XXL-Polizei, die jeden Exzess abwehrt. Paris-Maccabi oder die Geopolitik übernimmt die Gerichte. Hoffen wir, dass der Sport am Donnerstagabend trotz allem als Sieger hervorgeht.