Nizza greift Kreuzfahrtschiffe an. Bürgermeister Christian Estrosi will sie diesen Sommer per Dekret von der Promenade des Anglais verbannen. Er prangert die Umweltverschmutzung und den übermäßigen Tourismus auf diesen großen Booten an, die er als „schwimmende Hotels“ bezeichnet. Doch diese Ankündigung wird vor Ort diskutiert.
Der Bürgermeister von Nizza, Christian Estrosi, will Kreuzfahrtschiffe diesen Sommer in Nizza verbieten. Er erließ einen entsprechenden Erlass. „Ich möchte nicht, dass schwimmende Hotels vor Nizza ankern“, sagte er.
Ihr Ziel ist es daher, den Kampf gegen diese umweltschädlichen Boote und den übermäßigen Tourismus zu führen. Dieses Verbot würde für Kreuzfahrtschiffe gelten, die länger als 190 Meter sind und mehr als 900 Personen befördern. Und dies könnte bereits am 1. Juli umgesetzt werden.
Die Ankündigung kommt bei Fanny aus Nizza recht gut an. „Ich liebe es, in der Nähe des Hafens zu schwimmen, und es stimmt, dass die Anwesenheit von Booten zwar nicht das Wasser, aber die Luft verschmutzt. Und es führt zu einer visuellen und lärmbedingten Belästigung“, glaubt sie.
Ein gutes Signal auch für Guillaume Picard, Mitbegründer des Vereins Stop Croisière.
„Schließlich scheinen die Politiker die Belästigungen durch Kreuzfahrtschiffe berücksichtigen zu wollen, die mit übermäßigem Tourismus einhergehen. Daher ist die Einschränkung von Kreuzfahrten bereits ein Fortschritt“, glaubt er.
Nizza verbietet Kreuzfahrtschiffe: gute oder schlechte Idee? – 22.01
-Ein wirtschaftlicher Verlust
Doch für Jean-François Suhas, Präsident des Marseille Provence Cruise Club, wäre die Verweigerung der Ankunft von Kreuzfahrtpassagieren vor allem ein wirtschaftlicher Verlust.
„Was er vergisst, ist zunächst einmal, dass auf diesen Booten Leute arbeiten, die Einheimische sind“, beklagt er.
„Es gibt diejenigen, die Passagiere befördern, Leute, die wie ich die Boote steuern. Es ist diese Wertschöpfungskette, die wichtig ist. Der einzige Verkehr, der den Zielorten Wohlstand bringt, sind die Linienschiffe, denn natürlich werden auch die Passagiere Geld ausgeben“, fährt Jean-François Suhas fort.
Ihm zufolge stellt die Kreuzfahrt einen Nutzen von 600 Millionen Euro für die Region dar.
Anna Jaujard mit Guillaume Descours