Clearings im Mai – KMU-PMI von Raiffeisen

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Im Mai stieg der Raiffeisen-Mittelstands-PMI-Index von 44,8 auf 50,5 Punkte und überschritt damit erst zum zweiten Mal in einem Jahr die Wachstumsschwelle von 50 Punkten.

Die von Raiffeisen befragten Industrie-KMU berichten von einer Verbesserung der Geschäftstätigkeit, insbesondere aufgrund besserer Auftragsbücher. Für eine Trendwende reicht das allerdings nicht aus, denn die für den Export wichtige Nachfrage aus dem Ausland erholt sich noch immer nur langsam.

Im Mai stieg der Raiffeisen-Mittelstands-PMI-Index von 44,8 auf 50,5 Punkte und überschritt damit erst zum zweiten Mal in einem Jahr die Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Zu diesem besseren Ergebnis trugen die fünf Komponenten des PMI bei, insbesondere die Komponente Auftragsvolumen, die mit 30 % den Löwenanteil im Gesamtindex einnimmt. Im April berichteten noch 36 % der befragten Mittelständler von einem Rückgang des Auftragsbestands und nur 25 % von einem Anstieg. Im Mai überwog hingegen der Anteil der Mittelständler mit größeren Auftragsbüchern. Dadurch stieg die Komponente von 44,5 auf 51,3 Punkte.

Auch die Beschäftigungskomponente überschritt erstmals seit langem die Wachstumsschwelle und erreichte 50,7 Punkte gegenüber 45,9 zuvor. Zu Beginn des Jahres hatten die Ankündigungen von Teilarbeitslosigkeit oder gar Stellenabbau in der Industrie weiter zugenommen. Insgesamt ist die Beschäftigung im ersten Quartal jedoch weiter gewachsen, wie aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen. Ende März waren im verarbeitenden Gewerbe 701.700 Menschen beschäftigt, eine Quote von 0,4 % mehr als zum Jahresende. Allerdings ging die Beschäftigung in einigen Branchen im zweiten Quartal in Folge zurück, insbesondere dort, wo der Exportumsatz zurückging, etwa in der Textilindustrie, der Kunststoffverarbeitung oder der Metallurgie.

Rund 60 % der Arbeitsplätze in der Industrie kommen von KMU. Allerdings ist nicht bekannt, wie viele neue Stellen im ersten Quartal im Mittelstand geschaffen wurden. Auch die Beschäftigungskomponente des procure.ch PMI lag in den letzten Monaten jedenfalls kontinuierlich unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Im Gegensatz zum Raiffeisen-KMU-PMI spiegelt der Einkaufsmanagerindex von procure.ch eher die Situation von Grossunternehmen wider. Letztere sind insbesondere auf die Nachfrage aus dem Ausland angewiesen und da diese derzeit sehr schwach ist, verzeichnen Großunternehmen eine schlechtere Geschäftsentwicklung als Mittelständler.

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Die Aktien steigen zum ersten Mal seit langer Zeit

Auch die Komponente Warenbestände überschritt erstmals seit Langem die 50-Punkte-Marke (52,8 gegenüber 45,1). Aufgrund erheblicher Lieferkettenprobleme vor zwei Jahren wurden die Lagerbestände zunächst erhöht, dann aber mit Beginn der industriellen Rezession wieder schrittweise abgebaut. Nach Angaben der Schweizerischen Nationalbank beobachten einige Industrieunternehmen derzeit, dass der Lagerabbau bei ihren Abnehmern zu Ende zu gehen scheint, was sich positiv auf die Nachfrageentwicklung auswirken würde. Der deutliche Anstieg der Warenbestandskomponente des Raiffeisen-KMU-PMI bestätigt diese Beobachtung.

Allerdings haben sich die Aussichten für die Auftragslage zuletzt noch nicht verbessert. Tatsächlich ist die europäische Industrie weiterhin auf der Stelle, wie der aktuelle Einkaufsmanagerindex zeigt. Der PMI für das verarbeitende Gewerbe in der Eurozone stieg im Mai zwar von 45,7 auf 47,4 Punkte, blieb damit aber den 23. Monat in Folge unter der Wachstumsschwelle.

Deshalb ist es sehr wahrscheinlich, dass die Auslastung der Produktionskapazitäten der Schweizer KMU bis auf weiteres unter dem normalen Niveau bleibt und sich nicht so schnell erholen wird. So meldeten die befragten Mittelständler im Mai einen weiteren Produktionsrückgang, wenn auch nicht mehr so ​​stark wie im Vormonat. Die entsprechende Komponente stieg von 44,4 auf 49,0 Punkte, blieb damit aber unter der Wachstumsschwelle.

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