NextGen Industry: Bilateral III und die Rolle der künstlichen Intelligenz in …

NextGen Industry: Bilateral III und die Rolle der künstlichen Intelligenz in …
NextGen Industry: Bilateral III und die Rolle der künstlichen Intelligenz in …
-

Zürich (ots)

Über 1000 Entscheidungsträger aus Industrie, Politik und Wissenschaft folgten der Einladung zur Teilnahme am Swissmem Industry Day im Kursaal in Bern. Swissmem-Präsident Martin Hirzel plädierte an diesem wichtigsten Anlass der Schweizer Technologiebranche für eine Rückkehr zu einer pragmatischen Wirtschaftspolitik, um der Bildung geopolitischer Blöcke und dem wachsenden Protektionismus begegnen zu können. Als Gastredner ergriffen die Bundespräsidentin Viola Amherd, der CEO von UBS Sergio Ermotti und der ehemalige EU-Chefunterhändler für den Brexit, Michel Barnier, das Wort. Die Chancen und Herausforderungen der Künstlichen Intelligenz (KI) für die Industrie waren das Hauptthema dieses Tages, an dem Swissmem eine in Zusammenarbeit mit der ETH Zürich entwickelte Studie vorstellte. KI birgt großes Potenzial. Der Einsatz dieser Technologie in der Schweizer Industrie steht jedoch erst am Anfang.

Das Umfeld der Schweizer Technologiebranche (Maschinen-, Elektrogeräte- und Metallindustrie sowie verwandte Technologiezweige) verändert sich. Die geopolitischen Spannungen nehmen weiter zu. Und in der Wirtschaftspolitik setzen die Großmächte auf Protektionismus. „Für die stark exportorientierte Schweizer Tech-Industrie sind das keine guten Nachrichten“, betonte Swissmem-Präsident Martin Hirzel am Industrietag. Er glaubt, dass die Schweiz eine Rückkehr zu einer pragmatischen Wirtschaftspolitik braucht und fordert die Politik auf, die Rahmenbedingungen zu stärken. Auf der außenpolitischen Ebene lautet das Schlüsselwort „Multi-Alignment“, also die Pflege guter Beziehungen zu möglichst vielen Ländern. Als positives Beispiel nannte Martin Hirzel das Freihandelsabkommen mit Indien. Gleichzeitig äußerte er die Hoffnung, dass der Abschluss ähnlicher Abkommen mit dem Mercosur, Thailand, Vietnam und Malaysia sowie ein verbessertes Abkommen mit China bald Realität werden würden.

Und nicht zuletzt: Auch das Verhältnis zu Europa muss geklärt werden. Fast 58 % der Exporte der Schweizer Technologieindustrie gehen in die EU. Deshalb unterstützt Swissmem Bilateral III – aber nicht um jeden Preis: Der liberale Arbeitsmarkt muss erhalten bleiben. Dies ist einer der größten Vorteile des Schweizer Standorts. Swissmem wendet sich daher vehement gegen die Erpressungsversuche der Gewerkschaften, die darauf abzielen, die Allgemeinverbindlichkeit von Gesamtarbeitsverträgen zu erleichtern.

Der Einsatz von KI in der Schweizer Technologiebranche steht erst am Anfang

Der Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) in der Industrie war das zentrale Thema des Industry Day. Swissmem hatte zuvor mit Unterstützung eines Teams der ETH Zürich eine Umfrage unter seinen Mitgliedsunternehmen durchgeführt, um herauszufinden, inwieweit KI bereits in der Tech-Branche angekommen ist. „Die wichtigste Schlussfolgerung ist, dass der Einsatz von KI echte Geschäftsvorteile bringen kann. An praktischen Beispielen dafür mangelt es nicht. Weit über 50 % der Unternehmen, die KI-Anwendungen einsetzen, geben an, dass die implementierten Lösungen die Erwartungen erfüllt oder übertroffen haben“, sagte Torbjørn Netland , der die Studie leitete. „KI hat ein großes Potenzial, das entlang der gesamten Wertschöpfungskette eingesetzt werden kann.“

Allerdings sind Unternehmen, die bereits KI einsetzen, unter den Swissmem-Mitgliedern in der Minderheit. Auf Produktionsebene denkt bisher nur jedes achte Unternehmen über den Einsatz von KI nach. Im Supply Chain Management liegen sie sogar unter 20 %. Unternehmen planen jedoch, den Einsatz von KI in diesen Bereichen in den nächsten drei Jahren zu verzehnfachen. Hauptanwendungsgebiete sind derzeit Produktentwicklung, vorausschauende Wartung und Maschinenoptimierung. Auch Wissensmanagement wird regelmäßig erwähnt, wohl aufgrund des Wachstums der generativen KI. Letztlich steckt die Schweizer Tech-Branche in Sachen KI noch in den Kinderschuhen. Laut der ETH-Studie liegen die Haupthindernisse im Mangel an qualifizierten KI-Spezialisten sowie im unzureichenden Zugang zu spezifischem Know-how. Insbesondere KMU drohen ins Hintertreffen zu geraten.

Swissmem und seine Plattform „Next Industries“ fördern KI-Kompetenzen in der Tech-Branche und die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen durch massgeschneiderte Angebote. Angesichts der zunehmenden Komplexität der Technik ist ein intensiver Austausch zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen, Fachhochschulen und Universitäten notwendig. Auch die digitalen Kompetenzen müssen sowohl auf der Ebene der beruflichen Bildung und Hochschulbildung als auch bei Berufstätigen verbessert werden.

Für weitere Informationen :

Noé Blancpain, Chef Kommunikation & Public Affairs
Solch. +41 44 384 48 65 / Mobil +41 78 748 61 63
E-Mail: [email protected]

Philippe Cordonier, Leiter Westschweiz
Solch. +41 21 613 35 85 / Mobil +41 79 644 46 77
E-Mail: [email protected]

-

PREV Laut diesem Ökonomen von Investing.com häufen sich „Alarmsyndrome“ für einen Börsencrash
NEXT Der Genfer Autosalon scheiterte aufgrund des nachlassenden Interesses der Hersteller