Der Untertagegüterverkehr befindet sich in einer tiefen Krise

Der Untertagegüterverkehr befindet sich in einer tiefen Krise
Der Untertagegüterverkehr befindet sich in einer tiefen Krise
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In der Schweiz soll mit privaten Mitteln ein 500 Kilometer langer Tunnel für den Gütertransport gebaut werden. Doch das von Grossunternehmen wie Migros, Coop, La Poste und Swisscom unterstützte Projekt namens Cargo sous Terrain steckt in Schwierigkeiten, verrät die „NZZ am Sonntag“. Diese Woche gab die Organisation bekannt, dass sie ihren CEO ersetzen, mehrere Mitarbeiter entlassen und eine gründliche Überprüfung ihrer Planung vornehmen werde.

Der Grund für die Krise? Angesichts eines Projekts dieser Größenordnung haben die betroffenen Kantone und Gemeinden mehrere Befürchtungen geäußert, die von einer überstürzten Planung über eine Verschlechterung des Grundwassers bis hin zu Verkehrslähmungen an den Stellen reichen, an denen die U-Bahn an die Straße angeschlossen würde.

Es folgten weitere schlechte Nachrichten. Migros, Hauptaktionärin und erster potenzieller Kunde, wird für die weitere Planung des Projekts „kein zusätzliches Geld“ bereitstellen, wie der Sprecher des orangen Riesen, Marcel Schlatter, gegenüber der deutschsprachigen Sonntagszeitung bestätigte. Gleiches gilt für Folgeinvestitionen in den Tunnelbau. „Die Migros wird sich in dieser Angelegenheit nicht einmischen“, erklärte Marcel Schlatter.

Dies ist ein symbolischer Schlag für das Unternehmen. Cargo Sous Terrain entstand vor vielen Jahren aus einem Projekt, das bei der Migros auf großes Interesse stieß. Ziel war es, die Lagerhallen unterirdisch zu verbinden, um den Lkw-Fahrtverkehr zwischen den Standorten zu reduzieren. Heute verliert Cargo Sous Terrain mit dem orangefarbenen Riesen einen seiner wichtigsten Unterstützer. Vor einem Jahr verließ Rainer Deutschmann, damals Leiter Logistik und Transport der Migros, stillschweigend den Verwaltungsrat von Cargo sous Terrain.

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